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Allg. Zeitung Mainz: Armselig / Kommentar zu Beate Zschäpe von Reinhard Breidenbach

ID: 1297987


(ots) - Man könnte es sarkastisch formulieren: Nach schwerer
Kindheit räumt brave Hausfrau in brauner WG ordentlich die
herumliegenden Pistolen in die Schränke, ist entsetzt, wenn sie von
Morden hört, geht aber nicht zur Polizei, aus Angst vor Liebesentzug.
Beate Zschäpe will das Image der im Hintergrund die Strippen
ziehenden eiskalten Nazibraut loswerden. Das ist ihr gutes Recht. Es
ist ein prägendes Kennzeichen des demokratischen Staats, dass
Angeklagte nahezu alles dürfen: schweigen, lügen, Opfer beleidigen.
Letzteres hat, gewollt oder nicht, Zschäpe getan. Sie besitzt nicht
einmal den Mumm, einen vorgefertigten Text selbst vorzutragen. Und
ihre Pseudo-Entschuldigung ist eine Farce. Opfer-Angehörige sollen
sie nicht mit Fragen belästigen. Armselig ist das, auch feige. Da
will jemand den Kopf aus der Schlinge ziehen, aber möglichst
schmerzfrei. Wohlgemerkt: Das ist ihr gutes Recht. Aber es wäre das
gute Recht des Gerichts, das Geschehene völlig anders zu sehen; ob es
so kommt oder nicht, wird sich erst im Urteil zeigen, es gilt die
Unschuldsvermutung. Betrachtet man die deutsche Rechtsgeschichte der
vergangenen vierzig Jahre, dann hat Zschäpe gute Chancen. Christian
Klar und Stefan Wisniewski, dominierende Figuren der RAF, kamen trotz
Verurteilung wegen vielfacher Morde nach 26 respektive 21 Jahren
frei. Ihr Kumpan Peter-Jürgen Boock tingelte nach nur 17 Jahren Haft
durch Talkshows. Es geht nicht darum, mit harten Strafen Rache zu
üben. Auch ist der Anspruch ehemaliger Täter auf Resozialisierung
unbestritten. Aber 17 oder wenig mehr als 20 Jahre Haft für mehrere
Morde, das ist schändlich wenig. Es ist ungerecht. Das Zschäpe-Urteil
ist mit Spannung zu erwarten.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
Newsmanager
Telefon: 06131/485890
online(at)vrm.de





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Datum: 09.12.2015 - 20:36 Uhr
Sprache: Deutsch
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