BERLINER MORGENPOST: Endlich eine Entscheidung - Leitartikel von Thomas Fülling
(ots) - Der alte Betreiber ist auch der neue. Die
Vergabeentscheidung des Berliner Senats für den Ringbahnverkehr der
S-Bahn kann niemanden wirklich verwundern. Seit dem Frühsommer 2014
ist bekannt, dass wohl nur noch die Bahntochter S-Bahn Berlin GmbH im
Rennen um den milliardenschweren Auftrag war. Alle anderen Bewerber
waren zuvor - genervt von der Dauer und Kompliziertheit des
Verfahrens, vor allem wegen der hohen Finanzierungsanforderungen -
ausgestiegen.
Dabei war das Interesse anderer Eisenbahnen anfangs groß.
Renommierte Anbieter wie die RATP, Betreiberin der Pariser Metro oder
die Hongkonger MRT, welche die U-Bahn in Stockholm lenkt, sahen eine
Chance, auf dem attraktiven deutschen Markt Fuß zu fassen. Doch sie
alle scheiterten an der hohen Hürde, nicht nur den Zugbetrieb managen
zu sollen, sondern auch rund 400 neue S-Bahn-Wagen beschaffen zu
müssen. Kosten: zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro.
Nun gibt es endlich ein Ergebnis und das ist die gute Nachricht
des Tages. Denn nun kann die Deutsche Bahn die dringend benötigten
neuen Züge bei der Industrie bestellen. Weil Berlins S-Bahn ein
technisches Unikat mit vielen Besonderheiten ist, gibt es diese Züge
nicht "von der Stange". Entwicklung und Erprobung dauern rund fünf
Jahre.
Erst 2021, und damit drei Jahre später als ursprünglich geplant,
werden die ersten Neubaufahrzeuge ihren Dienst aufnehmen. Die
Zögerlichkeit des Senats bei der Ausschreibung kommt den Steuerzahler
teuer zu stehen. So müssen die Oldtimer-Züge, die eigentlich 2017 aus
dem Verkehr genommen werden sollten, von der S-Bahn für rund 150
Millionen Euro für weitere sechs Dienstjahre "ertüchtigt" werden. Die
Fahrgäste müssen bis dahin immer wieder mit Problemen im Zugverkehr
rechnen, denn Fahrzeugreserven hat die S-Bahn schon lange nicht mehr.
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Datum: 08.12.2015 - 20:56 Uhr
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