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Das Gesundheitssystem geht an den Bedürfnissen alter Menschen vorbei

ID: 1293827


(ots) -

- Die Versorgung alter Menschen macht Paradigmenwechsel im
Gesundheitswesen nötig
- Behandlung beschränkt sich auf das Kurieren von Krankheiten und
geht an den Bedürfnissen vieler Senioren vorbei
- Alternative: Betreuung mit geriatrisch geschulten Teams
- Neue Vergütungsmodelle können sinnvolle Anreize setzen

Unser Gesundheitssystem in seiner derzeitigen Form genügt nicht
den Bedürfnissen alter Menschen. Um sie richtig zu versorgen und
ihnen ein möglichst aktives Leben zu ermöglichen, ist ein
Paradigmenwechsel hin zu einer integrierten Pflege nötig, wie die
Studie "Connected and coordinated: Personalised service delivery for
the elderly" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers (PwC) zeigt. "Bei alten Menschen ist das
Verständnis von Gesundheit individuell sehr verschieden. Was die
einen als Krankheit empfinden, die behandelt werden sollte,
betrachten andere als altersbedingte Beschwerden, die sie für sich
akzeptieren. Für sie zählt vor allem, trotz aller Handicaps so normal
und selbstbestimmt wie möglich zu leben", sagt Michael Burkhart,
Partner bei PwC und Leiter des Bereichs Healthcare und Pharma. "Sie
benötigen deswegen Hilfe für Dinge, die sie nicht mehr selbst
schaffen. Dann jedoch können sie ihr verbleibendes Potenzial voll
ausschöpfen. Unser Gesundheitswesen bietet da kaum Unterstützung und
fragt alte Menschen nicht nach ihren Bedürfnissen."

Integrierte Pflege statt stationärer Aufenthalte

In Europa wird sich der Anteil der Menschen, die älter als 65
Jahre sind, von derzeit 25,9 Prozent auf 35,9 Prozent im Jahr 2030
erhöhen. Schon heute sind dort die Pro-Kopf-Ausgaben bei den 66-bis
86-Jährigen infolge vermehrter Krankenhaus-Aufenthalte fast doppelt
so hoch wie bei jüngeren Patienten. Die Akteure des Gesundheitswesens




sind sehr spezialisiert und arbeiten getrennt voneinander - ein
unübersichtliches System, das zu Doppel- und Dreifachuntersuchungen
führt und damit unnötige Mehrkosten verursacht. "Unser System ist auf
das Kurieren von Krankheiten fixiert - häufig verbunden mit
stationären Aufenthalten. Viel sinnvoller wäre stattdessen eine
integrierte Pflege, die es ermöglicht, stationäre Aufenthalte zu
verkürzen und Hilfestellung im Alltag zu geben", so Burkhart.

Feste Sätze pro Person lassen Gestaltungsspielräume

Um das Gesundheitssystem angesichts des demografischen Wandels
dauerhaft zu finanzieren, empfehlen die PwC-Experten alternative
Vergütungssysteme wie beispielsweise pauschale Vorauszahlungen pro
Versichertem (Capitation): So könnten Netzwerke ambulanter
Dienstleister über mehrere Jahre hinweg die gesundheitliche
Versorgung einer gewissen Gruppe von Menschen übernehmen, für die sie
feste Sätze pro Person erhalten. Wie sie das Budget am besten
einsetzen, bleibt der fachlichen Einschätzung der Pflegeteams vor Ort
überlassen: Je besser die Qualität der Betreuung, je besser die
Prävention, desto weniger Kosten fallen langfristig an.

"Solche Modelle erhöhen den Anreiz, medizinische Leistungen
optimal zu vernetzen, Älteren zu mehr Selbständigkeit zu verhelfen
oder Vorsorgeprogramme aufzulegen" so Burkhart. Erste Modelle, die in
diese Richtung zielen, gibt es bereits: Das Gesunde Kinzigtal ist
eine GmbH, die 31.000 Versicherte der AOK und LKK Baden-Württemberg
betreut. Die Krankenkassen zahlen für sie vorab einen Abschlag. Falls
Qualität und Prävention zu geringeren Gesamtkosten für die
Versicherten führen als im bundesdeutschen Schnitt, erhält dieses
Netzwerk aus Ärzten, Therapeuten und Kliniken einen Anteil der
erreichten "Gesundheitsdividende".

New Entrants und Digitalisierung eröffnen neue Möglichkeiten
Branchenfremde Anbieter, die "New Entrants" des zweiten
Gesundheitsmarktes, sowie die Digitalisierung eröffnen zudem neue
Möglichkeiten, die einer ambulanten Versorgung entgegenkommen. Mit
der entsprechenden technischen Ausstattung könnten ältere Menschen
und ihre Angehörigen ihre Daten selbst aufbewahren, Atteste, Rezepte
und Unterlagen lassen sich digital übermitteln. E-Health-Systeme
erleichtern die Überwachung der Vitalwerte oder erinnern Patienten
daran, ihre Medikamente einzunehmen.

Zufriedenheit der Bewohner als Maßstab für Vergütung

"Die Versorgung alter Menschen macht einen Paradigmenwechsel im
Gesundheitssystem nötig", resümiert Michael Burkhart. "Auch hier gilt
das Sprichwort: You get, what you pay for. Wir müssen uns
entscheiden, ob wir bei der Versorgung unserer alten Menschen
weiterhin für den zeitlichen Aufwand - ungeachtet des Ergebnisses -
zahlen oder für Qualität. Vielleicht sollten wir darüber nachdenken,
für Gesundheit und Zufriedenheit zu bezahlen! Denn es gibt - das
zeigt ein Benchmarking von PwC - eine Korrelation zwischen hoher
Zufriedenheit von Mitarbeitern und Patienten und dem wirtschaftlichen
Erfolg. Unser Ziel muss eine solche Win-win-win-Situation für
Betreute, Pfleger und Betreiber der Gesundheitseinrichtung sein!"

Über PwC: PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches
Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 208.000
Mitarbeiter in 157 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen,
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.

Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder
eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen
Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.



Pressekontakt:
Sven Humann
PwC-Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85 - 2559
E-Mail: sven.humann(at)de.pwc.com
www.pwc.de


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Datum: 01.12.2015 - 08:45 Uhr
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