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TK-Chef: Finanzausgleich fördert Krankheit statt Prävention

ID: 1291455


(ots) - Der größte Teil der Gesundheitsausgaben
hierzulande - Schätzungen gehen von bis zu 70 Prozent aus - entfällt
auf die Behandlung sogenannter Zivilisationskrankheiten. Dazu gehören
zum Beispiel Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und
Rückenbeschwerden. Allen gemeinsam ist, dass sie oft
lebensstilbedingt und damit eigentlich vermeidbar sind -
hervorgerufen durch ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Stress.
Mit einer gesünderen Lebensweise ließe sich nach Ansicht der
Techniker Krankenkasse (TK) viel dagegen tun. Allerdings sind die
Anreize im Gesundheitssystem falsch gesetzt, denn im Finanzausgleich
(dem sogenannten Morbi-RSA) werden Kassen finanziell bestraft, wenn
sie sich zum Beispiel darum kümmern, dass sich die Zuckerkrankheit
eines Versicherten nicht verschlechtert. Finanziell attraktiv ist es
hingegen, möglichst viel Krankheit zu dokumentieren. Denn je mehr
Krankheiten eine Kasse bei ihren Versicherten nachweisen kann, umso
mehr Geld erhält sie aus dem Gesundheitsfonds.

Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, kritisiert, dass die
Krankenkassen so kaum Anreize haben, sich um eine bessere Gesundheit
ihrer Kunden zu kümmern: "Je mehr Krankheiten für unsere Versicherten
dokumentiert werden und je mehr Medikamente sie bekommen, desto mehr
Geld bekommen wir für sie aus dem Gesundheitsfonds." Statt den
Wettbewerb um bestmögliche medizinische Versorgung und schlanke
Verwaltung zu fördern, honoriere der derzeitige RSA eine möglichst
dramatische Dokumentation von Krankheit. "Ein Gesundheitssystem, in
dem niemand mehr ein Interesse an gesunden Menschen hat, ist ein
krankes System", erklärt der TK-Chef.

Laut des aktuellen TK-Gesundheitsreports, der die
Krankschreibungen und Arzneimitteldaten der 4,4 Millionen bei der TK
versicherten Erwerbspersonen analysiert, ist das Arzneimittelvolumen




gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten seit dem Jahr 2000 um 80 Prozent
gestiegen, bei den Stoffwechselstörungen sind es sogar 95 Prozent.
Jeder zehnte Fehltag hierzulande ist rückenbedingt.

Um die Gesundheit der Menschen nachhaltig zu fördern und
Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Herzerkrankungen und
Rückenschmerzen zu bekämpfen, brauche es daher ein bundesweites
Engagement für Gesundheitsförderung. "Prävention kostet allerdings
Geld. Wenn wir uns dafür einsetzen wollen, dass Menschen nachhaltig
zu einem gesünderen Lebensstil finden, dann muss dieses Engagement
auch honoriert werden. Wenn wir aber weniger aus dem Fonds bekommen,
je besser es unseren Versicherten geht, läuft etwas verkehrt." Baas
fordert daher, lebensstilbedingte Erkrankungen, die sich durch
Prävention und eine gesündere Lebensweise vermeiden lassen, im
Finanzausgleich nicht länger überzugewichten.

Der erste wissenschaftliche Beirat des Bundesversicherungsamts,
das den Finanzausgleich abwickelt, hatte vor der überproportionalen
Berücksichtigung dieser Erkrankungen gewarnt und war 2008, nachdem er
von der Politik ausgebremst worden war, zurückgetreten. Baas: "Heute
zeigt sich: Der Beirat hatte recht."



Pressekontakt:
Michaela Hombrecher, TK-Pressestelle, 040.6909 2223,
michaela.hombrecher(at)tk.de, www.newsroom.tk.de,
www.twitter.com/TK_Presse


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Datum: 25.11.2015 - 12:32 Uhr
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