NRZ: Klug war das nicht - ein Kommentar von MIGUEL SANCHES
(ots) - Sie sind seit Langem in Syrien, seit September
riskieren sie mehr denn je. So wie die Russen dort vorgehen, können
sie genauso gut mit einem Streichholz einen Benzintank ausleuchten.
Gestern ist der Fall eingetreten, den es unbedingt zu vermeiden galt:
Die direkte Konfrontation mit der Türkei, der Abschuss eines
russischen Bombers.Wer ohne eine Verständigung mit der Regierung in
Ankara nahe an der türkischen Grenze Luftangriffe fliegt, riskiert
Zwischenfälle. Nach Darstellung der Türken wurde ihr Luftraum
verletzt. Wenn das stimmt, hat sich das Nato-Land korrekt verhalten.
Nur: Klug war es nicht. Klar war, dass die russische Maschine keine
Bedrohung ist, schlimmstenfalls ein paar Kilometer in den Luftraum
eingedrungen war. Sie abzuschießen, war militärisch
unverhältnismäßig, politisch kontraproduktiv. Ohne Russland gibt es
keinen Frieden in Syrien. Bitter erwischte es den französischen
Präsidenten François Hollande, der auf dem Flug nach Washington war,
um die USA für neue Prioritäten zu gewinnen. Wer ist für den Westen
die größte Bedrohung, Assad oder der "Islamische Staat"? Wenn
es eine Lehre aus Paris gibt, dann die, dass der Kampf gegen IS
Vorrang hat. Wenn es eine Lehre aus dem gestrigen Zwischenfall gibt,
dann die, dass eine Verständigung mit Russland nottut. Aber die
Türkei verfolgt eine andere Agenda: Assads Sturz. Nun muss das Spiel
mit dem Feuer beendet werden.
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Datum: 24.11.2015 - 19:09 Uhr
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