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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Anschlägen in Paris

ID: 1289236


(ots) - Der französische Präsident François Hollande
spricht offen von Krieg gegen den IS. Bundeskanzlerin Angela Merkel
betont, dass dieser Angriff nicht nur Paris galt, sondern sich gegen
uns alle und unsere Art zu leben richtet. Und Papst Franziskus sieht
die Anschläge von Paris sogar als Teil des Dritten Weltkrieges.

Seit Freitag, dem 13., ist die Welt noch stärker aus den Fugen
geraten. Mit der Tragödie von Paris wurde die westliche Gesellschaft
nach dem 11. September und »Charlie Hebdo« erneut ins Mark und ins
Herz getroffen. Die Dimension des Terrors in der Stadt der Liebe ist
noch niederträchtiger als bei vielen Anschlägen zuvor. Diesmal
wurden Menschen vor Cafés ermordet, im Restaurant, auf offener Straße
und im Konzertsaal. Zum Teil sind die Männer, Frauen, Kinder und
Jugendlichen, die ihr Leben an diesem Freitagabend in vollen Zügen
genießen wollten, regelrecht hingerichtet worden. Sie sind auf
Mörder getroffen, die genau dieses Leben in Freiheit verurteilen.

Stärker als je zuvor geht es jetzt darum, unsere Werte wie
Toleranz, Freiheit, Demokratie und Menschenrechte zu verteidigen.
Aber was heißt das? Wie soll eine Gesellschaft, wie soll jeder
einzelne das tun? Zumal die Bestürzung und die Trauer nach der
Terrornacht von Paris auch am dritten Tag noch groß sind.

Trotzdem müssen wir daraus neue Kraft schöpfen. Wir sollten, wir
dürfen uns nicht unterkriegen lassen. Es geht darum, unsere
Freiheitswerte kraftvoll zu verteidigen. Die Menschen in Europa - das
sind knapp 750 Millionen - sind mehr als die Kämpfer des IS, die in
Syrien und Irak ihr Unwesen treiben und den Krieg zu uns bringen
wollen.

Wir müssen kämpfen um unsere Freiheit. Wir dürfen sie uns nicht
verbieten lassen. Deshalb ist es richtig, dass das
Fußball-Länderspiel in Hannover gegen die Niederlande nicht abgesagt




wurde und das gesamte Kabinett Merkel im Stadion sein wird. Wer nach
Paris, Berlin oder eben nach Hannover reisen möchte, darf sich nicht
abschrecken lassen. Genau das ist es, was die Täter wollen. Pflegen
wir eine große Solidarität. Gerade in den sozialen Netzwerken ist das
Bedürfnis nach Verbundenheit deutlich zu spüren, in der Tragödie
zusammen zu stehen. Über diese virtuelle Form der Anteilnahme
hinaus ist aber auch echtes Handeln gefragt.

Es wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen, wie stark
Europa und die westliche Welt insgesamt dem Terror des IS die Stirn
bieten werden. Die Fragen lauten: Wird es ein Zusammenrücken der
Staaten - auch in der Flüchtlingsfrage - geben? Engagieren sich wie
bisher nur einzelne Staaten militärisch im Kampf gegen
Terrororganisationen und das Assad-Regime? Wie geht es in Afghanistan
weiter, in dem Land, in dem die Taliban weiterhin für Angst und
Schrecken sorgen?

Wenn man den Terror nachhaltig bekämpfen will, kann das nur
gemeinsam gelingen. Die große Frage wird sein, ob das auch
militärische Einsätze mit Bodentruppen vor allem in Syrien und im
Irak gegen den IS zur Folge hat, also die Nato den Bündnisfall
ausrufen wird, wie es ja nach dem 11. September 2001 der Fall war.
Fakt ist: Um einen Konflikt in Syrien zu lösen, brauchen die USA
nicht nur Frankreich, sondern beispielsweise auch Russland.

Nur gemeinsam wird auch die Flüchtlingskrise zu lösen sein. Die
CSU hat Recht, dass wir unsere Sicherheit genau im Blick haben
müssen. Jeder, der zu uns kommt, muss registriert werden. Völlig
falsch ist es aber, sämtliche Flüchtlinge jetzt unter Generalverdacht
zu stellen, wie es Horst Seehofer und Markus Söder unmittelbar nach
den Anschlägen getan haben. Flüchtlinge sind nicht per se
Terrorverdächtige. Das Gegenteil ist der Fall: Sie kommen, weil sie
vor Terroristen, die Blutbäder wie in Paris anrichten, fliehen.

In der Trauer sind wir jetzt vereint, sind die Staaten vereint,
die für Freiheit stehen. Wichtig wäre, dass dieses Gefühl der
Zusammengehörigkeit auch über den Terrorakt von Paris bestehen bleibt
und Taten folgen.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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Datum: 15.11.2015 - 21:20 Uhr
Sprache: Deutsch
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