Südwest Presse: KOMMENTAR · FLÜCHTLINGE
(ots) - Kein Schreckensszenario
Bei der Beurteilung der Folgen der Flüchtlingswelle geht es den
fünf Wirtschaftsweisen wie Politikern und allen anderen: Sie stochern
im Nebel, und das geben sie offen zu. Trotz ihres inoffiziellen
Titels sind die Professoren auch nicht weiser. Ihre Berechnungen
stehen und fallen mit ihren Annahmen. Doch keiner weiß, wie viele
Flüchtlinge in diesem Jahr und danach kommen und wie viele bleiben.
Glücklicherweise neigen die Wissenschaftler weder zu übertriebenem
Jubel noch zu Schreckensszenarien. Sie sagen vielmehr nüchtern:
Kurzfristig sind die Lasten zu bewältigen, und das ohne
Steuererhöhungen oder neue Schulden. Das sollten sich alle merken,
die schon laut jammern und große Gefahren an die Wand malen.
Allerdings sind die positiven Effekte durch die zusätzlichen Ausgaben
des Staates bescheiden. Viel wichtiger ist, dass die Integration
derjenigen, die bleiben, in den Arbeitsmarkt klappt. Es geht nicht um
kurzfristige Erfolge, sondern darum, dass jeder entsprechend seinen
Fähigkeiten eine Chance bekommt. An einer Stelle schlägt die Mehrheit
der Wirtschaftsweisen eine Schlacht von gestern: Sie will den
Mindestlohn aufweichen. Nicht nur für Flüchtlinge, sondern für alle
Langzeitarbeitslosen. Doch ob längere Ausnahmen für sie oder
niedrigere Beträge für Junge viel brächten, ist ungewiss. Die
Botschaft aber wäre schlecht: Angesichts der Asylanten werden die
Standards für alle gesenkt. DIETER KELLER
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Datum: 11.11.2015 - 19:17 Uhr
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