Katarina Barley gegen Kriminalisierung der Sterbehilfe / hpd-Interview mit der designierten SPD-Generalsekretärin
(ots) - Am kommenden Freitag wird der Deutsche Bundestag
über eine Neuregelung der Sterbehilfe entscheiden. Der Humanistische
Pressedienst (hpd) sprach mit der designierten SPD-Generalsekretärin,
Dr. Katarina Barley, über eine mögliche Kriminalisierung der
Freitodhilfe.
Barley erklärte gegenüber dem hpd: "Weder der Freitod noch die
Beihilfe zum Freitod sind strafbar. Das ist schon immer so gewesen
und das soll auch so bleiben. Es gibt keinen Grund, an dieser
Situation etwas zu ändern. In wenigen Einzelfällen, die vielleicht
gesellschaftlich, ethisch oder moralisch zu missbilligen sind, sehe
ich keinen Grund, grundsätzliche Einschränkungen herbeizuführen." Das
Strafrecht sei jedenfalls der falsche Ort, um die Sterbehilfe zu
regeln.
Gerade das Vertrauensverhältnis zu Ärzten ermögliche eine
ergebnisoffene Beratung, die eine suizidpräventive Wirkung entfalten
könne. "Und wenn sich dann am Ende jemand für einen Suizid
entscheidet, sollte der Arzt in der Lage sein, dabei vernünftig zu
helfen."
Sterbehilfevereine steht Barley skeptisch gegenüber, sprach sich
zugleich aber gegen eine Kriminalisierung aus. Stattdessen solle ein
Alternativangebot geschaffen werden, um solche Vereine überflüssig zu
machen.
Ihre Erfahrung aus vielen Diskussionsveranstaltungen zeige, dass
die Menschen keine Angst davor haben, von Dritten zu einem Suizid
gedrängt zu werden. "Sie haben Angst davor, dass sie an medizinischen
Apparaten einen verlängerten Todeskampf führen müssen", erklärte
Barley und appellierte an die Parlamentarier, diese Sorge ernst zu
nehmen.
Das gesamte Interview auf dem Portal des Humanistischen
Pressedienstes: www.hpd.de/artikel/12369
Pressekontakt:
Florian Chefai (hpd), Tel: +49(0)174/8155550, Mail: f.chefai(at)hpd.de
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Datum: 04.11.2015 - 15:08 Uhr
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