Südwest Presse: KOMMENTAR · FACEBOOK
(ots) - Abschied von der heilen Welt
Mark Zuckerberg hat mit Facebook eine Plattform für mehr als eine
Milliarde Menschen geschaffen. Die Nutzer des digitalen Netzwerks
sollen fortwährend ihr Handeln, ihren Alltag, ihre Ansichten anderen
zugänglich machen. Facebook hat also unzweifelhaft den Anspruch an
sich selbst, die Lebenswirklichkeit eines wesentlichen Teils der
Erdbevölkerung abzubilden. Bei genauerem Hinsehen ist das Netzwerk
diesem Anspruch jedoch nie gerecht geworden: Wird eine
Freundschaftsanfrage abgelehnt, wartet der Absender vergeblich auf
eine Benachrichtigung. Genauso verhält es sich, wenn bestehende
Facebook-Freundschaften beendet werden. Beiträge, und seien sie noch
so abstoßend, können lediglich geteilt, kommentiert oder mit einem
"Gefällt mir" versehen werden. Kurzum: Facebook hat eine heile Welt
gebastelt, in deren Grundarchitektur Ablehnung und Missfallen nicht
vorgesehen sind. Der "Gefällt mir nicht"-Knopf, den Zuckerberg nun in
Betracht zieht, könnte einen Paradigmenwechsel in der Chefetage der
Online-Plattform einläuten. In einem Jahr, in dem ein
Passagierflugzeug in den Alpen zerschellt, Bilder von ertrunkenen
Flüchtlingskindern geteilt werden und vermeintlich besorgte Bürger
mit den immer gleichen Unwahrheiten gegen Ausländer hetzen, scheint
Zuckerberg erkannt zu haben: Manchmal kann der Daumen nur nach unten
zeigen. Das wurde höchste Zeit.
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Südwest Presse
Ulrike Sosalla
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Datum: 16.09.2015 - 19:28 Uhr
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