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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Weltflüchtlingstag

ID: 1227820

(ots) - Alle schauen auf die libysche Küste, aber kaum
jemand darüber hinaus. Das sollte an diesem Weltflüchtlingstag anders
sein. Natürlich kann uns das Schicksal von Menschen in Seenot nicht
kalt lassen. Aber weiter als bis zu möglichen Kampfhandlungen gegen
Schlepper an den Stränden Nordafrikas scheint selbst die
EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini nicht zu blicken. Dabei nutzen
80 Prozent aller Bootsflüchtlinge das Chaos in Libyen für den
Transit. Und längst nicht jeder hat den IS oder die Taliban im
Nacken. Nein, ein erheblicher Teil dieser Menschen stammt aus den
»failing states«, den zerbrechenden Ländern West- und Ostafrikas.
Somalia, Eritrea, Südsudan, Mali, beide Kongos, Nigeria, Burundi und
sogar Kenia. Noch weniger haben wir den UN-Report über
Binnenflüchtlinge »auf dem Schirm«. 2014 ist die Zahl der
Vertriebenen im eigenem Land sprunghaft angestiegen. Mehr noch: Noch
nie waren so viele Menschen weltweit auf der Flucht wie im ersten
Halbjahr 2015 - und zwar außerhalb Europas. In Afrika gibt es
Großstädte mit 800 000 Einwohnern plus 400 000 Schutzsuchenden.
Wer weiß das schon? Außerdem: Im Streit um Aufnahmequoten bleibt
Deutschlands großes Engagement in den Herkunftsländern der
Flüchtlinge total unbeachtet. Kein EU-Land leistet etwa im Kongo
soviel humanitäre und entwicklungsorientierte Hilfe wie wir. Keine
europäische Regierung unterstützt so sehr Konfliktberatung,
Krisenprävention und Stabilisierung der Gesellschaft. Die
Welthungerhilfe und eine ganze Reihe weiterer
Nichtregierungsorganisationen leiten im Auftrag der Bundesregierung
ein Menge Steuergelder dort in die richtigen Projekte. Angela Merkel
und Frank-Walter Steinmeier sollten das in den langen Nächten von
Brüssel durchaus deutlicher sagen. Denn wer stabilisiert und
Flüchtlinge im eigenen Land besser versorgt, der erreicht mit weniger




Geld mehr Migranten - und zwar bevor sie im Mittelmeer kentern. Der
politisch-analytische Blick auf die Fluchtursachen wirft weitere
diskussionswürdige Fragen auf. Welcher Flüchtling aus einem der
ärmsten Länder der Welt kann eigentlich 3000 Dollar für den Schlepper
aufbringen? Wer sind die Leute, die Frauen und Kinder zurücklassen?
Und wem dient das Chaos in der Herkunftsstaaten, die durchaus reich
an Bodenschätzen und Agrarland sind? In jedem Handy steckt ein Stück
Kongo und kein normaler Kongolese sieht auch nur einen Cent davon. In
Nigeria gibt es gigantische Ölvorkommen, aber die Soldaten bleiben
Monate lang ohne Sold. Im Südsudan stillt China seinen enormen
Energiedurst, die Flüchtlinge kommen jedoch zu uns. Also, lassen wir
den kleinlichen Streit über ein bisschen mehr oder weniger Quote.
Reden wir über die wirklich wichtigen Fragen und Ungerechtigkeiten
außerhalb der Festung Europa.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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Datum: 19.06.2015 - 21:00 Uhr
Sprache: Deutsch
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