Südwest Presse: KOMMENTAR · POST-STREIK
(ots) - In der Falle
Verdi-Verhandlungschefin Andrea Kocsis steuert einen gefährlichen
Kurs im Tarifstreit mit der Post. Von den bisherigen Warnstreiks
haben die Bürger nur wenig mitbekommen. Das dürfte sich auch bei den
jetzt ausgeweiteten, unbefristeten Streiks nur wenig ändern. Der
Post-Konzern tut alles, damit Briefe und Pakete pünktlich ankommen.
Zudem beteiligten sich von den 140 000 Zustellern bisher gerade
einmal 8000 am Arbeitskampf. Nicht beteiligt sind ohnehin
Postagenturen und Postbeamte. Zudem gibt es andere Paketanbieter.
Weil Streiks als höhere Gewalt gelten, muss die Post ihre Kunden
nicht entschädigen. Verdi tut sich schwer, Druck aufzubauen, und
sitzt in der Falle. Jetzt rächt es sich, dass Verdi sich über Jahren
weigerte, mit dem Post-Vorstand über differenzierte Tarifstrukturen
zu verhandeln. Unbestritten ist das Lohnniveau beim ehemaligen
Staatskonzern im Vergleich zur Konkurrenz hoch. Jetzt geht Verdi aufs
Ganze. Auch die Post fährt eine falsche Strategie. Vorstandschef
Frank Appel sind bei dem Versuch, den Gewinn zu steigern, viele
Mittel recht. Nach den Exzessen bei der Verkettung befristeter
Arbeitsverhältnisse von Zustellern setzt er nun auf Auslagerung in
Billigtöchter. Sein Kurs lässt die Aktionäre frohlocken, doch ein
Gespür für soziale Balance zeigt er nicht. Die Mitarbeiter können nur
hoffen, dass die zwei verbohrten Tarifgegner letztendlich von einem
Schlichter zur Vernunft gebracht werden.
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Südwest Presse
Ulrike Sosalla
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Datum: 09.06.2015 - 19:02 Uhr
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