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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: G-7-Gipfel
Erfolg und seine Grenzen
Hannes Koch, Berlin

ID: 1222057

(ots) - Ja, der G-7-Gipfel in den bayerischen Alpen ist
ein Erfolg geworden. Wer die 23-seitige Abschlusserklärung liest,
findet dort viele richtige Ziele. So haben die sieben großen
marktwirtschaftlichen Industriestaaten bekräftigt, die Erwärmung der
Erdatmosphäre unter zwei Grad halten zu wollen, bis zum Ende dieses
Jahrhunderts den Übergang zu einer klimaneutralen Weltwirtschaft zu
unterstützen und ihren eigenen Treibhausgasausstoß bis 2050 in etwa
zu halbieren. Zahlreiche weitere menschenfreundliche Versprechen
folgen. Kanzlerin Angela Merkel hat es geschafft, die G 7 ohne
Russland in einer Zeit neuer, weltweiter Systemkonkurrenz als
Anbieter positiver Werte und praktischer Lösungen zu inszenieren. Wie
aber werden die Ergebnisse aussehen, wenn Beobachter beispielsweise
aus dem Jahr 2070 auf den Elmauer Gipfel zurückblicken? Die Antwort
kann man nur als These formulieren, die auf den heutigen Annahmen
beruht. Es scheint fraglich, ob die wohlklingenden Ziele erreicht
werden. Denn die einzelnen Staaten tun oft nicht genug, um das als
richtig Erkannte praktisch umzusetzen. In Deutschland zeigt sich
dieser Widerspruch daran, dass zu viele Kohlekraftwerke noch
jahrzehntelang Strom produzieren und die Erdatmosphäre belasten
werden. In den USA reichen die bislang gesteckten Minderungsziele
nicht aus, um den nötigen Beitrag des Landes zum Zwei-Grad-Ziel zu
gewährleisten. Bei der Bekämpfung von Hungersnöten bleiben die
reichen Staaten weit hinter dem zurück, was ethisch geboten ist. Sie
wollen helfen, bis 2030 weitere 500 Millionen Menschen weltweit von
Hunger und Mangelernährung zu erlösen. Weil heute weit mehr als eine
Milliarde Menschen an solch schwerem Elend leidet und Abhilfe für die
reichen Staaten eigentlich leicht zu finanzieren ist, grenzt das
Versprechen der G 7 an Zynismus. So zeigt auch dieser Gipfel wieder,




wie schwer es fällt, reiche Gesellschaften umzusteuern, wenn dieser
Wandel das Geschäftsmodell in Frage stellt. Arbeitsplätze,
Firmengewinne und private Annehmlichkeiten der Bürger stehen zur
Disposition. Vermutlich müssen die alten Industrienationen auf einen
Teil ihres materiellen Wohlstands verzichten. Das tut niemand gerne,
solange man nicht dazu gezwungen wird.



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Datum: 08.06.2015 - 19:45 Uhr
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