Thüringische Landeszeitung: Saustall Fifa - Sepp Blatter ist untragbar - und wird bleiben / Leitartikel von Bernd Hilder zur Fifa und dem System Blatter
(ots) - Auslieferungszelle statt Luxushotel. So hatten sich
die sieben hochrangigen Fifa-Funktionäre ihren Aufenthalt in Zürich
vor der Wahl ihres Präsidenten nicht vorgestellt. Der Zeitpunkt der
medienwirksamen Festnahmen war kein Zufall: Das FBI liebt den großen
Auftritt. Die Botschaft: Dies ist nur die Spitze des Eisbergs und
erst der Anfang der Ermittlungen gegen die internationale
Fußballmafia, die den weltweit beliebtesten Sport durch "ungezügelte
und systematische Korruption" diskreditiert hat, mit allem, was für
Sportmafiosi dazugehört: Erpressung, Verschwörung, Geldwäsche,
Bestechungs- und Schmiergeldzahlungen in Höhe von 151 Millionen
Dollar.
Nach Geständnissen weiterer Beschuldigter, Durchsuchungen mehrerer
Fußballverbände, mitgehörten Telefonaten sowie sichergestellten
Datensätzen ist die Chance der Beschuldigten sehr hoch, bis zu 20
Jahre in US-Gefängnisse zu wandern.
Und Sepp Blatter, der selbst ernannte Gottvater der Fifa? Der gibt
seelenruhig das Unschuldslamm und hat natürlich rein gar nichts mit
unsauber verschobenen Weltmeisterschaften und TV-Rechten zu tun. Mag
sogar sein. Auch für Blatter, gegen den nicht ermittelt wird, gilt
die Unschuldsvermutung. Aber ein 79-jähriger Fifa-Präsident, der es
jahrzehntelang nicht geschafft hat, den Saustall Fifa auszumisten,
sollte umgehend zurücktreten, anstatt zur Wiederwahl anzutreten.
Vermutlich wird es anders kommen. So absurd es auch klingt:
Blatter sieht sich als angeblicher Aufklärer sogar gestärkt.
Schließlich könne er sich die Fifa-Exekutivmitglieder nicht
aussuchen, sei also nicht verantwortlich für schwarze Schafe. Nur er
könne die Fifa reformieren: Größenwahn statt Einsicht! Der Tag der
Verhaftungen sei ein guter für die Fifa, proklamierte dreist deren
Sprecher Walter DeGregorio. Selten so gelacht!
Bei der Wahl des Fifa-Chefs spielt der Kampf gegen Korruption kaum
eine Rolle, aber der gegen die Übermacht Europas im Welt-Fußball. Es
geht um die vielen kleinen Verbände Asiens und Afrikas gegen
Fußball-Großmächte wie Deutschland. Der Anführer dieses Kampfes der
scheinbar Benachteiligten ist für viele Fifa-Funktionäre leider immer
noch Blatter
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Datum: 28.05.2015 - 07:00 Uhr
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