Südwest Presse: KOMMENTAR · STROMTRASSEN
(ots) - Bayern auf dem Egotrip
Nach der Nuklearkatastrophe im japanischen Fuku-shima 2011 konnte
sich Horst Seehofer nicht schnell genug auf die Seite derjenigen
schlagen, die das Aus der Atomenergie in Deutschland befürworten.
Doch seit es um die Umsetzung der Energiewende und den erforderlichen
Bau der - von Bayern übrigens mitbeschlossenen - Stromautobahnen
geht, geben er und seine Landesminister die Blockierer. Getreu nach
dem Motto: Trassen ja, aber bloß nicht vor der eigenen Haustür. Mögen
doch die anderen die Folgen tragen. Die CSU - wieder mal auf dem
Egotrip. Der Vorstoß aus dem Hause Aigner, den SuedLink weitgehend
aus dem Freistaat herauszuhalten und stattdessen nach Hessen und
Baden-Württemberg zu verschieben, zeugt einmal mehr von dieser
Haltung. Weit kommen wird die CSU bei den anstehenden Gesprächen in
Berlin hoffentlich nicht. CDU und SPD können sich nach dem
Maut-Beschluss nicht ein weiteres Mal vom kleinen Partner aus Bayern
über den Tisch ziehen lassen, nur um dessen Klientel zu befriedigen.
Für die Energiewende ist die bayerische Wut gegen jegliche
Veränderung aber auch so ein Desaster. Denn letztlich werden in
jahrelangen Verfahren Gerichte entscheiden müssen, egal ob nun
Anwohner klagen oder die Landesregierung selbst. "Mia san mia" - das
mag im Fußball eine nicht unsympathische Haltung ausdrücken. Für eine
gesamtdeutsche Aufgabe wie den Atomausstieg aber ist sie Gift.
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Ulrike Sosalla
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Datum: 17.05.2015 - 19:17 Uhr
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