Westfalenpost: Zwei Welten und die Probleme der Zukunft
Von Harald Ries
(ots) - Mit dem Fachkräftemangel ist das auch so eine Sache:
Die Wirtschaftsverbände sprechen seit Jahren davon, doch von
Gehaltssprüngen für das angeblich knappe Gut Ingenieur ist wenig zu
spüren. Und mit über 50 wird es in jedem Beruf schwierig. Zumindest
in der einen Realität. In der anderen hören wir Sonntagsreden, die
betonen, wie wichtig es sei, Ältere im Beruf zu halten. Das ist
manchmal schwer zu verstehen. Wie das mit den im Rentenalter weiter
arbeitenden Menschen. Deren Anteil hat sich zwischen 2000 und 2013
verdoppelt. Und das nicht etwa wegen Altersarmut, verkündet das
Institut der deutschen Wirtschaft: Es seien vor allem die Gebildeten
und Gutsituierten mit attraktiven Jobs, die vom Erwerbsleben nicht
lassen könnten.
So hören wir und wollen es wohl glauben: Der Fachkräftemangel und
die Altersrenten auf Grundsicherungsniveau wegen Teilzeit- und
Minijobs sind wohl vor allem Probleme, die noch auf uns zukommen. Die
Zukunft vermischt sich nur schon ein wenig mit der Gegenwart. Doch es
existieren schon auch zwei Welten. In der einen leben die mit der
richtigen Ausbildung, die gesund und begehrt sind und denen die
Arbeit Spaß macht. Die andere wird von Menschen bewohnt, die auf dem
Arbeitsmarkt immer weniger gebraucht und immer schlechter bezahlt
werden. Und diese Welten rücken auseinander. Das wird auf beiden
Seiten so empfunden und erklärt die zunehmende Aggression und
Nervosität.
Viele Probleme sind zu groß für die Politik. Sie kann aber dafür
sorgen, dass weder das Aufhören zum Stichtag noch die Weiterarbeit
aus Not zum Zwang werden. Auch die Wirtschaft muss sich mehr
anstrengen: Der massenhafte Andrang zur schlimmen Idee der Rente mit
63 zeigt die mangelnde Attraktivität vieler Jobs
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Datum: 06.05.2015 - 21:15 Uhr
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