InternetIntelligenz 2.0

kostenlos Pressemitteilungen einstellen | veröffentlichen | verteilen

Pressemitteilungen

 

ARD-KONTRASTE - Hautkrebsscreening: Vertrauliches Gutachten zeigt Erfolglosigkeit des Massenscreenings / Nach fünf Jahren keine Senkung der Sterblichkeitsrate nachweisbar

ID: 1200290

(ots) - Das Vorsorgeprogramm der Krankenkassen zur
Früherkennung von Hautkrebs zeigt keine Wirkung. Das belegt das dem
ARD-Politikmagazin KONTRASTE vorliegende erste Gutachten zum
Hautkrebsscreening in Deutschland. Obwohl für jeden Versicherten der
gesetzlichen Krankenkassen seit 2008 alle zwei Jahre eine kostenlose
Hautkrebsvorsorgeuntersuchung möglich ist, hat sich die
Sterblichkeitsrate nicht verändert.

Das Gutachten wurde vom Gemeinsamen Bundesausschuss der Ärzte und
Krankenkassen in Auftrag gegeben, um die Auswirkungen der
Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen zu überprüfen. Jährlich nehmen
ungefähr 8 Millionen Versicherte an dem Programm teil. Zwar wurden
seit Einführung etwa 25% mehr Hautkrebs-Diagnosen gestellt, doch 50%
der entdeckten Tumore sind sogenannte Krebsvorstufen, von denen
unklar ist, ob sie die Betroffenen je gesundheitlich beeinträchtigt
hätten.

"Viele Menschen werden dadurch unnötig mit einer Krebsdiagnose
belastet.", kritisiert Professor Hans-Werner Hense, Leiter des
Krebsregisters Münster. Als Begründung für die gleichbleibende
Sterblichkeitsrate führt der international angesehene Dermatologe
Prof. Reinhard Dummer vom Universitätsspital in Zürich an, dass
gerade die schnell wachsenden und gefährlichen schwarzen Melanome
durch die Früherkennung meist nicht gefunden werden. Es sei reiner
Zufall, ob sie gerade beim Früherkennungstermin auftreten: "Die
Melanome, die zum Tod führen, das sind meist dicke Melanome, und die
verpassen wir immer noch trotz Früherkennungsprogrammen.".

Das Früherkennungsprogramm war 2008 auf Druck der Haut- und
Hausärzte durchgesetzt worden. Für jedes Screening können die Ärzte
rund 22 Euro pro Patient außerhalb des Budgets abrechnen. Die Kosten
der Krankenkassen allein für die Vorsorgeuntersuchungen belaufen sich
auf mindestens 130 Millionen Euro jährlich. Weitere Kosten entstehen




durch Einzelverträge der Krankenkassen mit Ärzteverbänden.

Der Leiter des Instituts zur Qualitätssicherung und
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG), Prof. Jürgen
Windeler, kritisiert gegenüber KONTRASTE, dass das Screening-Programm
2008 ohne Beleg für den Nutzen eingeführt wurde: "Deutschland ist das
einzige Land der Welt, dass trotz völlig ungeklärter Beweislage das
Hautkrebscreening eingeführt hatte."

Den Bericht sehen Sie am 16.4.2015 21.45 Uhr in KONTRASTE im
Ersten



Für Nachfragen:
Redaktion Kontraste: kontraste(at)rbb-online.de ; Tel. 030 97993 22801


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



PresseKontakt / Agentur:



drucken  als PDF  an Freund senden  Lancet und ChemRar High Tech Center kündigen Partnerschaft zur Entwicklung und Herstellung neuer Arzneistoffe in Russland an NH3-Emissionen: Veränderte Berechnungsfaktoren nicht der Landwirtschaft anlasten
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 16.04.2015 - 16:25 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1200290
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:

Berlin


Telefon:

Kategorie:

Gesundheit & Medizin


Anmerkungen:


Dieser Fachartikel wurde bisher 95 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
"ARD-KONTRASTE - Hautkrebsscreening: Vertrauliches Gutachten zeigt Erfolglosigkeit des Massenscreenings / Nach fünf Jahren keine Senkung der Sterblichkeitsrate nachweisbar"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Kontraste (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Kontraste



 

Wer ist Online

Alle Mitglieder: 50.270
Registriert Heute: 0
Registriert Gestern: 0
Mitglied(er) online: 0
Gäste Online: 32


Bitte registrieren Sie sich hier. Als angemeldeter Benutzer nutzen Sie den vollen Funktionsumfang dieser Seite.