Rheinische Post: Ein Mindestlohn für gute Zeiten
Von Michael Bröcker
(ots) - Seit 100 Tagen gilt in Deutschland ein
gesetzlicher Mindestlohn. Eine erste Zwischenbilanz kann nur in
Teilen gelingen. Zunächst: Die Wirtschaft geht daran nicht zugrunde.
Natürlich nicht. Die Horrorszenarien einiger Ökonomen waren und sind
Unsinn. Allerdings, und darum ging es auch unserer Zeitung, ist der
gesetzlich verordnete Einheitslohn ein Konjunkturrisiko für
Langzeitarbeitslose und Geringqualifizierte. In guten Zeiten, wenn
die Nachfrage nach Arbeitskräften so groß ist wie zurzeit, ist er
kein Problem für Arbeitgeber. In konjunkturell schwerem Fahrwasser
werden sich die Unternehmen neue Arbeitskräfte nur leisten können,
wenn diese dauerhaft eine höhere Produktivität versprechen. Das kann
man als kühle Ökonomie kritisieren. Es ändert aber nichts. Zu
Neueinstellungen zwingen kann der Staat die Wirtschaft nicht. Und:
Die politische Tradition, dass ein Gesetzgeber immer auch besonders
viel Fantasie und Ehrgeiz in die Überwachung einer neuen Regelung
steckt, führte in diesem Fall zu einer abstrusen
Dokumentationspflicht für kleine Familienbetriebe. Andrea Nahles muss
deshalb nacharbeiten. Für eine abschließende Bilanz des Mindestlohns
ist es noch zu früh.
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Datum: 09.04.2015 - 20:49 Uhr
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