Chemie: Talfahrt nach starkem Jahresauftakt - große Unsicherheiten für 2015
(ots) - Die Chemie in Rheinland-Pfalz wird 2014 ein 
Umsatzplus verzeichnen, das maßgeblich vom ersten Quartal getragen 
wird. Der Umsatzverlauf zeigt deutlich abwärts. Das gaben die 
Chemieverbände Rheinland-Pfalz heute in ihrer Jahrespressekonferenz 
bekannt. Große Unsicherheiten gibt es für 2015. Die Produktion 
stagniert und die Indikatoren zeigen nach unten.
   "Wir haben kein Krisenszenario in der Branche. Aber von Euphorie 
sind wir auch weit entfernt", machte Dr. Harald Schaub zu Beginn der 
Pressekonferenz deutlich. Der Vorsitzende der Chemieverbände betonte,
dass eine Unklarheit darüber besteht, wohin die Reise geht. "Wir 
werden mit komplexen politischen und ökonomischen Entwicklungen 
konfrontiert, die für eine wachsende Unsicherheit sorgen", so Schaub.
   // Die Industrie braucht stabile Rahmenbedingungen "Was wir 
benötigen, sind unternehmerische Freiheiten und stabile politische 
Vorgaben für ein langfristig erfolgreiches Wirtschaften", formulierte
Schaub seine Anforderungen an die Politik. So enthielt der 
Koalitionsvertrag der Bundesregierung viele Zielsetzungen, die zu 
Kostenbelastungen geführt haben und noch führen werden. Dazu gehören 
die geplanten Regulierungen von Werkverträgen und Zeitarbeit. Auf der
anderen Seite fehlen notwendige Maßnahmen zur Entwicklung der 
Infrastruktur im Land oder der Forschungsförderung in den 
Unternehmen. Allein bei der Tarifeinheit sehen die Chemieverbände 
derzeit Bewegung.
   Eine Absage erteilte Schaub den Forderungen nach generellen 
Arbeitszeitverkürzungen ab 60. "Vielmehr muss es einen 
Mentalitätswandel dahin geben, dass ältere Menschen auch länger 
arbeiten dürfen", so Schaub. Den Arbeitgebern ist klar, dass es 
Berufsgruppen gibt, die besonderen körperlichen Anforderungen 
unterliegen. "Doch heute wird viel zu schnell nach einer pauschalen 
Regelung gerufen, ohne den Unternehmen den Raum für individuelle 
Lösungen zu lassen", betont  Schaub.
   // Chemie-Umsatz sinkt und Produktion stagniert Unsicherheiten 
bestehen auch in der wirtschaftlichen Entwicklung. Die Chemie 
verzeichnet derzeit ein Umsatzplus von 3,7 Prozent, "aber das haben 
wir einem starken Jahresauftakt zu verdanken. Die Quartalszahlen in 
diesem Jahr zeigen, dass wir auf einer Talfahrt sind", so Dr. Bernd 
Vogler, Hauptgeschäftsführer der Chemieverbände. Die Umsätze betragen
im Zeitraum von Januar bis September 2014 rund 21,9 Milliarden Euro.
   Gleichzeitig stagniert die Produktion, denn "im Jahresvergleich 
schwanken die Werte seit 2012 zwischen -1,5 bis +1 Prozentpunkten. 
Für dieses Jahr liegen wir 0,3 Prozentpunkte unter dem 
Vorjahreswert", so Vogler. Negativ entwickelt sich auch der 
Auftragseingang: Er sank in der klassischen Chemie zwischen Januar 
und August um 3,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
   Diese Entwicklungen zeigen bereits Wirkung: Laut einer aktuellen 
Konjunkturumfrage der Chemieverbände arbeiten acht  von zehn 
Unternehmen bereits verstärkt an Kostensenkungsprogrammen.
   // Pharmaindustrie deutlich im Minus
   Sorgen bereitet den Chemieverbänden die schlechte 
Umsatzentwicklung in der rheinland-pfälzischen Pharmaindustrie. Laut 
Statistik sanken die Umsätze zwischen Januar und September 2014 um 
4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Begründet werden kann dies 
unter anderem durch Rückgänge auf dem US-amerikanischen Markt. Aber 
auch in Deutschland sind die Preisvorgaben für einzelne Produkte 
teilweise unter den Herstellungskosten.
   // Aussichten für 2015: große Unsicherheiten und Risiken Unsicher 
schauen die Unternehmen auf das Jahr 2015, da die Indikatoren derzeit
nach unten zeigen: Produktion stagniert, Umsätze und Aufträge sinken.
Auch aus den Abnehmerbranchen kommen widersprüchliche Signale. "Mit 
solch einer Entwicklung kann man langfristig keine hochqualifizierten
und hochbezahlten Arbeitsplätze in Deutschland stabil halten", mahnt 
Vogler. Das bestätigen auch die Umfragewerte: Die mittelfristige 
Entwicklung des Geschäftes in Deutschland sehen 88 Prozent der 
Unternehmen durch steigende Arbeitskosten gefährdet.
Pressekontakt:
Chemieverbände Rheinland-Pfalz
Tobias Göpel
T.: 0621 520 56 27
E.: tobias.goepel(at)chemie-rp.de
      
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Datum: 18.11.2014 - 13:21 Uhr
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