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Die Zeit der Alphatiere / Leitartikel von Jörg Quoos zu Röttgen

ID: 1794089


(ots) - Kurzform: Den Übergabeplan der Kanzlerin kann man auch als
gescheitert betrachten. Annegret Kramp-Karrenbauer führt zwar Gespräche mit
allen Beteiligten. Aber ihr Einfluss auf die Nachfolge an der Spitze der CDU
wird von Tag zu Tag geringer. Jetzt muss auch die Kanzlerin ganz schnell das
Feld räumen, hört man von Merkel-Gegnern aus der Partei. Allerdings stellt sich
die Frage: Wem nützt das? Sind Neuwahlen jetzt wirklich gut für die CDU? Oder
läuft man nicht Gefahr, dass vor allem AfD und Grüne davon
profitieren?Auffallend ist, wie alle echten und auch die Möchtegern-Kandidaten
betonen, die Kanzlerin solle zu Ende regieren. Sogar aus München hört man diese
klare Botschaft. Offenbar ist allen klar: Zu viel Neustart kann gefährlich
werden.

Der vollständige Leitartikel: Wer die CDU mal irgendwie langweilig fand, ist
spätestens jetzt eines Besseren belehrt: Die Blitz-Kandidatur von Norbert
Röttgen macht die Suche nach dem neuen Chef noch spannender. Bislang wurden mit
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet, Ex-Fraktionschef Friedrich
Merz und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wie selbstverständlich nur drei
potenzielle CDU-Chefs öffentlich gehandelt. Jetzt bringt sich ein Vierter
überraschend ins Spiel. Und Norbert Röttgen ist bislang der Einzige, der sich
unmissverständlich erklärt hat. Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine Frau, die
auch sagt: Ich will! Bislang ist das Bewerberfeld jedenfalls ziemlich männlich
und Nordrhein-Westfalen pur. Von Regionalproporz, den Volksparteien gerne
zelebrieren, kann jedenfalls nicht die Rede sein. Durch die Bewerbung des
Ex-Umweltministers Norbert Röttgen ist eine größere Dynamik bei der Suche nach
einem neuen Parteichef entstanden. Diese ist unbequem für die anderen
Mitbewerber. Sie befinden sich noch im Status des "möglichen Kandidaten" und
werden sich nun erklären müssen. Auch Hinterzimmer-Absprachen und Team-Lösungen




mit allen Aspiranten sind jetzt viel schwerer möglich. Die Röttgen-Bewerbung
setzt andere Kandidaten unter Zugzwang. Aus Sicht von Kanzlerin Angela Merkel
greift jetzt, nach Friedrich Merz, ein zweiter Merkel-Gegner nach der Macht.
Merz hat wegen der Entlassung als Fraktionschef noch eine Rechnung offen.
Röttgen trägt der Kanzlerin seinen Rauswurf aus dem Kabinett nach. Das konnte er
bei seiner Antrittspressekonferenz nicht verbergen. Dass Röttgen es macht, um
die "Zukunft der CDU" zu retten, klingt allerdings ziemlich breitbeinig.
Naheliegender ist, dass der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses seine eigene
Bedeutung retten will. Er will einfach nicht tatenlos zusehen, wie die neue
Macht an ihm vorbei verteilt wird. Das ist verständlich und zeugt von
politischem Selbstbewusstsein. Es tut der Demokratie sicher gut, wenn möglichst
viele Politiker bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Und das Schaulaufen in
der CDU hat auch noch eine andere Botschaft parat. Sie lautet: In der Union gibt
es noch Alphatiere. Da hat die CDU der SPD eindeutig etwas voraus. Bei den
Sozialdemokraten wurde Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur zuletzt herumgereicht
wie die heiße Kartoffel. An der verbrannte sich zum Schluss Martin Schulz die
Finger. Das läuft in der CDU eindeutig anders. Makulatur ist allerdings der
Regieplan der Parteivorsitzenden. Die Führungsfrage muss schnell geklärt werden.
Bis Nikolaus zu warten, ist keine gute Idee. Denn wenn der Prozess zu lange
dauert, wird aus dem Neustart eher eine quälende Demontage für alle Beteiligten.
Und das ist das Letzte, was die CDU in der schwierigen Phase des Übergangs in
die Nach-Merkel-Ära gebrauchen kann. Den Übergabeplan der Kanzlerin kann man
auch als gescheitert betrachten. Annegret Kramp-Karrenbauer führt zwar Gespräche
mit allen Beteiligten. Aber ihr Einfluss auf die Nachfolge an der Spitze der CDU
wird von Tag zu Tag geringer. Jetzt muss auch die Kanzlerin ganz schnell das
Feld räumen, hört man von Merkel-Gegnern aus der Partei. Allerdings stellt sich
die Frage: Wem nützt das? Sind Neuwahlen jetzt wirklich gut für die CDU? Oder
läuft man nicht Gefahr, dass vor allem AfD und Grüne davon profitieren?
Auffallend ist, wie alle echten und auch die Möchtegern-Kandidaten betonen, die
Kanzlerin solle zu Ende regieren. Sogar aus München hört man diese klare
Botschaft. Offenbar ist allen klar: Zu viel Neustart kann gefährlich werden.

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Datum: 18.02.2020 - 22:09 Uhr
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