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Holocaust: Deutsche empfinden Verantwortung, aber keine Schuld

ID: 1787551


(ots) - Eine Mehrheit der Deutschen (57%) hält Antisemitismus im eigenen
Land für ein wachsendes Problem. Nur jeder dritte Bundesbürger (33%) stimmt
dieser Aussage nicht zu, so das Ergebnis einer repräsentativen Online-Umfrage
des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos, die anlässlich des 75.
Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz durchgeführt wurde.

Vor allem Ältere und Grüne sehen wachsendes Antisemitismus-Problem

Vor allem ältere Mitbürger im Alter von 50 bis 75 Jahren (67%) zeigen sich
besorgt, dass der Antisemitismus in Deutschland zunimmt. Unter den
Grünen-Anhängern sagen sogar drei von vier Befragten (74%), dass sie derzeit
eine Zunahme von Vorurteilen und Feindseligkeiten gegenüber Juden beobachten.
Sympathisanten der AfD glauben dagegen vergleichsweise selten, dass Deutschland
ein wachsendes Antisemitismus-Problem hat (44%).

Jeder Zweite hat keine Schuldgefühle

Bei der Frage, ob die Deutschen auch heute noch gegenüber den Juden in der
Schuld stehen, ist die Bevölkerung geteilter Meinung. Beinahe vier von zehn
Bundesbürgern (39%) empfinden auch 75 Jahre nach dem Holocaust noch eine tiefe
Schuld, eine knappe Mehrheit der Deutschen sieht das nicht so (52%). Befragte,
die mit den Grünen (57%) oder der SPD (54%) sympathisieren, sind
überdurchschnittlich häufig dieser Meinung, Anhänger der CSU (67%) und AfD (69%)
lehnen diese Aussage dagegen mehrheitlich ab.

Holocaust-Aufklärung an Schulen ein Muss

Auch wenn sie keine direkte Schuld empfinden, so ist eine überwiegende Mehrheit
der Deutschen doch der Auffassung, dass die Aufklärung über den Holocaust an
deutschen Schulen unverzichtbar ist. Fast drei Viertel aller Befragten (74%)
sind der Meinung, dass Lehrstunden über die Verfolgung der Juden in Europa
weiterhin ein fester Bestandteil des Geschichtsunterrichts an allen deutschen




Schulen bleiben sollten. Besonders ältere Mitbürger (50-75 Jahre) sehen die
Aufklärung junger Menschen über die Judenverfolgung als einen integralen Teil
des Unterrichts (80%). Nach Parteiaffinität ergibt sich erneut ein
differenziertes Bild: Unter den Befragten, die der AfD nahe stehen, betrachtet
nur jeder Zweite (53%) den Holocaust als notwendigen Unterrichtsstoff, bei den
Sympathisanten der Grünen sind es hingegen 86 Prozent, bei Linken-Anhängern 84
Prozent.

Deutsche befürworten Prozesse gegen Holocaust-Beteiligte

Auch die uneingeschränkte strafrechtliche Verfolgung noch lebender Täter findet
unter den Deutschen eine große Befürwortung. Etwa zwei Drittel aller Befragten
(65%) finden es richtig, dass die letzten überlebenden Personen, die am
Holocaust beteiligt gewesen waren, mit aller Konsequenz von der Justiz verfolgt
werden - nicht einmal jeder Vierte (23%) lehnt dies ab. Wieder sind es besonders
Menschen im fortgeschrittenen Alter, die dieser Aussage zustimmen würden (75%),
ebenso wie Anhänger der Grünen (80%), wohingegen AfD-Sympathisanten
Gerichtsverfahren gegen Holocaust-Verantwortliche vergleichsweise kritisch sehen
(48% Zustimmung, 43% Ablehnung).

Methode

Repräsentative Online-Umfrage mit dem Ipsos Overnight Omnibus unter 1.100
Personen in Deutschland im Alter von 16 bis 75 Jahren. Feldzeit: 21. bis 22.
Januar 2020.

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Datum: 24.01.2020 - 09:34 Uhr
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