Wo die Modernisierung sinnvoll ist / Typische Schwachstellen unterschiedlicher Baugenerationen
(ots) - Etwa zwei Drittel der Wohngebäude in Bayern sind
älter als 30 Jahre. Viele sind bislang nicht umfassend modernisiert
worden und offenbaren Schwachpunkte - insbesondere bei der
energetischen Ausstattung. Gerade dann kann sich eine umfassende
Modernisierung aber besonders lohnen, weil sie nicht nur den
Wohnkomfort erhöht, sondern auch Energiekosten spart. Zudem
unterstützt der Staat energetische Modernisierungen mit verbilligten
Krediten und Zuschüssen. Die LBS Bayern gibt einen Überblick über
einige typische Problemstellen in unterschiedlichen Hausgenerationen:
1970er-Jahre
In der Zeit des Baubooms der 60er und 70er-Jahre wurde vor allem
Beton als Baustoff immer bedeutender. Wohngebäude, die heute etwa 40
Jahre alt sind, wurden aber meist mit einem sehr geringen Wärmeschutz
an Dach und Außenwänden errichtet. Auch ungedämmte Fensterrahmen aus
Metall waren damals üblich und können zu Problemen mit Kondenswasser
führen. Die Verglasung entspricht ebenfalls nicht dem heutigen
Standard. Daneben sind Wärmebrücken zum Beispiel an Balkonen möglich.
Auch die Heizanlage ist bei weitem nicht so effizient wie ein
aktuelles Produkt.
1960er-Jahre
Typisch für Wohngebäude aus dieser Zeit sind eine unzureichende
Dachdämmung und ein mangelhafter Wärmeschutz an den Außenwänden.
Fenster und Außentüren verfügen in der Regel auch nicht über
ausreichenden Schallschutz. Dieses Problem gilt auch oft für die
Innenwände. Kessel und Brenner der Heizanlage sind ebenso veraltet
wie Warmwasserbereiter. Die Sanitärinstallation bedarf der Prüfung
und häufig auch einer Reparatur.
1950er-Jahre
Die unmittelbare Nachkriegszeit stand im Zeichen des schnellen
Wiederaufbaus. Hierbei wurde jeder Baustoff eingesetzt, der gefunden
wurde, zum Beispiel Ziegelsplitt, der mit einfachem Beton zu
Ziegelsplittbeton für den Wandbau verwendet wurde. Schall- und
Wärmeschutz spielten keine Rolle, ebenso wenig wie gute
Kelleraußenwandabdichtungen oder komfortable Heizungs- oder
Sanitärausstattungen. Häufig ist die Dachdeckung reparaturbedürftig.
Holzteile können von Schädlingen befallen sein. Sowohl innen als auch
außen zeigen sich Schwachstellen am Putz. Auch die
Elektroinstallation ist veraltet. Leitungen, Schalter und Sicherungen
sind austauschbedürftig. Abwasser-Grundleitungen können über die
Jahre verstopft worden sein.
Wer eine Modernisierung plant, sollte umfassende Arbeiten statt
Einzelmaßnahmen planen, rät die LBS Bayern. Dies führt dazu, dass die
unterschiedlichen Vorhaben aufeinander abgestimmt sind und ein
möglichst guter energetischer Status erreicht wird. Für energetische
Modernisierungen gibt es auch staatliche Förderprogramme, etwa von
der bundeseigenen KfW oder der BayernLabo, der Förderbank des
Freistaats.
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Datum: 11.10.2018 - 10:00 Uhr
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