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Kinderkrankenpfleger Hildesheim: grobe Versäumnisse bei Ermittlungen

ID: 952258

(ots) - Im Fall des wegen sexuellen Missbrauchs
verurteilten Kinderkrankenpflegers aus Hildesheim hätten
Staatsanwaltschaft und Polizei nach Recherchen des NDR Landesmagazins
"Hallo Niedersachsen" Taten verhindern können. Die sichergestellten
Beweismittel lagerten fast ein Jahr bei Behörden, bevor mit der
systematischen Auswertung begonnen wurde. In dieser Zeit beging Marc
R. mindestens zwei weitere Straftaten im Klinikum Hildesheim, die
aktenkundig sind. Sie waren neben zahlreichen weiteren Fällen
Grundlage der Verurteilung zu neuneinhalb Jahren Haft wegen
Vergewaltigung, schwerem Missbrauch und Körperverletzung vor dem
Landgericht Hildesheim.

Der Strafverteidiger von Marc R., Matthias Doehring, sagte in
"Hallo Niedersachsen" im NDR Fernsehen: "Hätte die Polizei nicht ein
Jahr gebraucht, um die ihnen vorliegenden Erkenntnisse zu verwerten,
hätten weitere Straftaten desselben Täters verhindert werden können."

Bei einer Hausdurchsuchung waren bereits am 30. März 2012
sämtliche Beweismittel sichergestellt worden. Erste Stichproben des
Datenmaterials zeigten Geschlechtsverkehr mit betäubt wirkenden
Personen. Aus Aktenvermerken geht nach Informationen von "Hallo
Niedersachsen" hervor, dass sowohl Polizei als auch
Staatsanwaltschaft im Juli 2012 mit "schwerwiegenderen
Sexualdelikten" rechneten. Erst im März 2013 wertete die Polizei
Celle die Datenträger aus. Dabei fand sie weitere Videos und Fotos
aus dem Klinikum Hildesheim, auf denen sich Marc R. an Kindern und
Frauen sexuell verging. Daraufhin wurde der Kinderkrankenpfleger am
6. März 2013 festgenommen.

Möglicherweise ist dieser Fall nur die Spitze eines Eisberges.
Nach Informationen von "Hallo Niedersachsen" gibt es landesweit einen
Bearbeitungsstau bei der Auswertung digitaler Beweismittel. "Das ist
ein ganz klarer Mangel der Ermittlungsbehörden, das dauert zu lange",




sagte Strafverteidiger Doehring, der bundesweit Opfer und Täter von
Sexualdelikten anwaltlich vertritt. Auch der niedersächsische
Richterbund spricht von einem strukturellen Problem. Der Vorsitzende
des Verbandes, Andreas Kreutzer, sagte dem NDR: "Es werden immer mehr
Speichermedien beschlagnahmt, die Datenmengen sind in den letzten
Jahren gewachsen. Offensichtlich sind in diesem Bereich zu wenig
Ressourcen eingesetzt."

Weder das niedersächsische Innenministerium noch das
Justizministerium wollten sich auf Anfrage zu dem Fall äußern. In der
Polizeiinspektion Celle wurden bei einer internen Aufarbeitung
bereits personelle und arbeitsorganisatorische Konsequenzen gezogen.

Verwendung der Meldung frei bei Nennung der Quelle "NDR Hallo
Niedersachsen".

Rückfragen an das NDR Landesfunkhaus Niedersachsen,
Programmbereich Fernsehen, Angelika Henkel, Tel. 0511/988- 2435.



Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Iris Bents
Tel: 040-4156-2304

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Datum: 26.09.2013 - 16:15 Uhr
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