Neue OZ: Kommentar zu Kultur / Kunst / Justiz
(ots) - Herkunftsland geht leer aus
Juristisch korrekt, kulturpolitisch ungeschickt? So muss das
Urteil wohl bewertet werden, das dem Kölner Auktionshaus Lempertz
jetzt recht gegeben hat. Der Staat Mexiko hat gegen den Kunsthandel
den Kürzeren gezogen.
Der Rechtsstreit berührt einen heiklen Bereich. Kulturschätze aus
Afrika, Asien oder Mittel- und Lateinamerika sind im Handel gefragt.
Zugleich machen viele dieser Objekte die kulturelle Identität von
Ländern aus, die gerade jetzt nach neuem Selbstbewusstsein und ihrem
Platz in der Welt suchen. Kulturgüter zu sichern bedeutet in diesem
Kontext auch, Identität zu stabilisieren.
Wie bezeichnend, dass Mexiko 1972 der entsprechenden
UN-Schutzkonvention beitrat, Deutschland sich damit aber bis 2007
Zeit ließ. Das späte Datum verhindert jetzt, dass ein Herkunftsland
noch eine Chance hat, Kunstgegenstände für sich zu sichern.
Für die Zukunft bleibt nur zu wünschen, dass andere Lösungen
gefunden werden. Der Handel hat allerdings seine eigenen Interessen.
Nur die zählen jetzt.
Stefan Lüddemann
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Datum: 08.07.2013 - 22:00 Uhr
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