Schutz der Presse wenigstens so wichtig wie von Film, Musik und Rundfunk
(ots) - Dr. Christoph Fiedler beim Internationalen
Medienkongresses auf der IFA
"Ein eigenes Leistungsschutzrecht der Presseverleger ist
überfällig" so die Ausgangsthese von Dr. Christoph Fiedler,
Geschäftsführer Europa- und Medienpolitik beim VDZ, auf der
Podiumsdiskussion des Internationalen Medienkongresses und von eco
auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin: "Verleger
ermöglichen mit hohem Einsatz die nachhaltige, redaktionelle
Herstellung und Verbreitung journalistischer Beiträge unter tausenden
Zeitschriften- und Zeitungstiteln auf Papier und Online. In Zeiten
der reinen Papierpresse konnte kein Dritter die Verlegerleistung in
relevanter Weise für sich ausnutzen. Im Internet hingegen wird vor
allem die Online-Presse in Sekunden von Dritten auf verschiedenste
Art und Weise zu gewerblichen Zwecken verwertet." Das reiche von der
Vervielfältigung im Gewerbebetrieb bis zu automatischen
Newsaggregatoren, die ohne eigene publizistische Leistung mit den
redaktionellen Inhalten der Online-Presse erhebliche Erlöse
erzielten.
Fiedler verdeutlichte, dass viele Wirtschaftsbereiche in
Deutschland auf geistige Leistungen angewiesen seien, für die sie den
Schutz geistigen Eigentums beanspruchten. Dies nähmen auch
industrielle Branchen in Anspruch, die sich zu Recht gegen die
Übernahme ihrer Leistungen durch Dritte wehrten. "Für die Produktion
und Verbreitung kreativer Werke ist ein solcher Schutz noch
bedeutender und wird deshalb bei Film, Musik und Rundfunk durch
Leistungsschutzrechte der Werkmittler seit Jahrzehnten gewährt."
Wenigstens den gleichen Schutz verdienten die Leistungen der Verleger
periodischer Presse.
"Wir müssen und wollen die Schieflage zwischen publizistischer und
finanzieller Funktionsfähigkeit der Presse in Deutschland beseitigen.
Heute finanzieren Erlöse der Printausgaben die zumeist defizitären
Online-Ausgaben. Das kann mit der weiteren Verschiebung der
Leseranteile von Print auf Online auf Dauer nicht gut gehen. Ohne
Leistungsschutzrecht wird es schwer, eine für Demokratie und
Wissensgesellschaft unverzichtbare Pressevielfalt und -qualität zu
erhalten", betonte Fiedler.
Pressekontakt:
Peter Klotzki
Tel.: +49 (30) 72 62 98-162
E-Mail: p.klotzki(at)vdz.de
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Datum: 06.09.2010 - 17:29 Uhr
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