COMPUTERBILD deckt auf: Vollständige Kreditkartendaten im Hacker-Chat
(ots) - Hacker stiehlt mehr als 800
Kreditkarten-Datensätze / Opfer berichtet von mehreren Tausend Euro
Schaden / COMPUTERBILD informiert LKA und stoppt Daten-Missbrauch /
Opfer waren Kunden großer Online-Shops
Der Inhalt der E-Mail war hochbrisant, bei näherer Analyse
schockierend: Die Fachzeitschrift COMPUTERBILD hat per E-Mail eine
Liste mit mehr als 800 Kreditkarten-Datensätzen bekommen - inklusive
der geheimen Prüfnummern. Von dem Datenklau betroffen sind auch 339
deutsche Nutzer (Heft 18/2010, ab Samstag im Handel).
In Hackerkreisen kursieren regelmäßig gestohlene
Kreditkartendaten. Die der Redaktion zugespielte Liste ist besonders
brisant: Sie enthält komplette Datensätze, also nicht nur Namen,
Kreditkartennummer und Ablaufdatum, sondern auch die geheime drei-
oder vierstellige Prüfnummer (CVV) der Kreditkarte. Sogar Adressen,
Telefonnummern und E-Mail-Adressen der Opfer waren aufgelistet. Haben
Kriminelle diese Daten, können sie problemlos im Internet auf
Einkaufstour gehen. COMPUTERBILD kontaktierte einige der deutschen
Karteninhaber. Ein Opfer aus München berichtete, dass Gauner für
mehrere Tausend Euro Waren gekauft haben. Und: "Ich musste mich
gegenüber der Bank verpflichten, mit niemanden darüber zu reden."
Die Datenliste stammt aus einem geheimen Internet-Chat. Dort hatte
ein Hacker sie an einen "Kollegen" weitergegeben. Ein Informant von
COMPUTERBILD fing die Liste ab und schickte sie mitsamt des
Chat-Mitschnitts an die Redaktion. COMPUTERBILD gab die Informationen
sofort an das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen weiter. Das LKA
leitete daraufhin die Fahndung ein und ließ die betroffenen
Kreditkarten sperren. Weitere Straftaten ließen sich dadurch
verhindern. Woher genau die Daten stammen, ließ sich bis
Redaktionsschluss nicht klären. Alle von der Redaktion angerufenen
Opfer des Kreditkartenbetrugs waren Kunden großer Unternehmen mit
Internet-Bestellsystem. Ob in einem dieser Systeme ein Datenleck war
oder ob die Daten direkt bei der Eingabe per Schadsoftware abgefangen
wurden, bleibt unklar.
COMPUTERBILD-Tipp: Wer per Kreditkarte im Internet einkauft,
sollte regelmäßig seine Abrechnung kontrollieren und die Karte bei
verdächtigen Buchungen sofort sperren lassen. Als Alternative bieten
sich Prepaid-Kreditkarten an, bei denen man vor dem Kauf Guthaben
laden muss.
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Datum: 13.08.2010 - 14:06 Uhr
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