ots.Video: Weltkatzentag 08. August 2010 / Katzen: Eine ganze Tierfamilie in Gefahr
(ots) -
WWF: Katzen sind eine der am stärksten bedrohten Tiergruppen /
Elisabeth Lanz ("Dr. Mertens"): "Wir müssen den Tiger schützen, denn
damit bewahren wir auch einmalige Ökosysteme."
Über acht Millionen Hauskatzen gibt es Schätzungen zufolge allein
in Deutschland. Um deren wildlebenden Verwandten ist es einem WWF-
Statusreport zufolge weit weniger gut bestellt. Gerade einmal 34
Amur-Leoparden streifen noch durch Russland. Nur 400 Tiger finden
sich auf Sumatra. Und höchstens 143 Pardelluchse leben in Spanien.
Anlässlich des Weltkatzentags am 08. August warnen der Zoo Leipzig
und der WWF in einer gemeinsamen Erklärung davor, dass zahlreiche
Großkatzen weltweit vom Aussterben bedroht sind. Von den insgesamt 36
Arten der Felidae (lateinisch für Katzen), die alle auf der Roten
Liste stehen, verzeichneten 30 Arten einen Bestandsrückgang. Um
diesen Abwärtstrend umzukehren müssten, so WWF und Zoo Leipzig, die
Wilderei auf Großkatzen wie Tiger und Leopard effektiver bekämpft
werden. Auch gelte es den stetig voranschreitenden Lebensraumverlust
aufzuhalten.
"Katzen zählen zu den am stärksten bedrohten Tiergruppen
überhaupt", warnt WWF-Artenschutzreferent Stefan Ziegler. Zahlreiche
Unterarten wie Sumatra-Tiger, Amur-Leopard oder der Asiatische Löwe
seien akut vom Aussterben bedroht. Als besonders prekär bewertet der
WWF die Lage des Tigers, der größten Katzenart weltweit. Von den
geschätzten100.000 freilebenden Exemplaren, die noch Anfang des 20.
Jahrhunderts durch Asien streiften, sind höchstens 3.200 übrig
geblieben. Die Schauspielerin und WWF- Tigerbotschafterin Elisabeth
Lanz (bekannt aus der ARD-Serie "Tierärztin Dr. Mertens") forderte
anlässlich des Weltkatzentages: "Wir müssen den Tiger schützen, denn
damit bewahren wir auch einmalige Ökosysteme, die zugleich
Lebensgrundlage für zahllose Menschen sind." Lanz, die gerade zu den
Dreharbeiten für eine neue Staffel ihre TV-Serie im Zoo Leipzig ist,
engagiert sich im Rahmen des "Jahr des Tigers" für die weltweiten
Schutzbemühungen des WWF.
Dem Zoo Leipzig, der sechs Amur-Tiger beheimatet, kommt als Halter
des Internationalen Tigerzuchtbuchs eine besondere Rolle zu. Von
Leipzig aus, wird der Austausch der zoologischen Gärten untereinander
koordiniert. So sollen Inzucht vermieden und die Paarung über
Unterart-Grenzen hinweg unterbunden werden. Für manche Tiger könnte
dies die letzte Hoffnung sein. So gilt der Südchinesische Tiger nach
WWF-Angaben als "praktisch ausgestorben". Seine Zukunft hängt von den
wenigen Individuen in chinesischen Zoos ab, deren Nachkommen
vielleicht einmal wieder ausgewildert werden könnten.
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Datum: 05.08.2010 - 12:10 Uhr
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