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Software vs. Mechanik: Autohersteller in der Klemme / Oliver Wyman-Analyse zu Patentanmeldungen im Mobilitätssektor (FOTO)

ID: 1471577


(ots) -
Automobilhersteller benötigen eine neue Investitionsstrategie, um
den direkten Zugang zum Kunden zu sichern. Wollen sie sich gegen neue
Tech-Konkurrenten wie Google und Apple behaupten, müssen sie stärker
auf Partnerschaften und Zukäufe setzen - statt in allen Bereichen der
Mobilität die Technologieführerschaft durch eigene Forschung
anzustreben. Zu diesem Ergebnis kommt die Strategie-beratung Oliver
Wyman in einer globalen Analyse von über 85.000 Patenten, die sechs
Fahrzeughersteller und sechs führende Technologieunternehmen in den
vergangenen fünf Jahren angemeldet haben. Die Studie zeigt: Autobauer
stecken in einer Zwickmühle. Sie sind weiter zu erheblichen
Investitionen in die Fahrzeugtechnik gezwungen, während
Technologieunternehmen die wichtige Schnittstelle zum Kunden
besetzen.

Das Auto von morgen braucht keinen Fahrer mehr. Autonom steuert es
sich selbst zum Ziel. Mehrere Personen teilen sich das Fahrzeug über
einen Carsharing-Pool, der Verkauf wurde über eine große
E-Commerce-Plattform abgewickelt. Und unterwegs sorgt
Unterhaltungselektronik bei den Fahrgästen für gute Laune. Schon
heute dominieren solche softwarebasierten Technologien und Services
den Automobilsektor. Eine Analyse der Patentanmeldungen von je sechs
Autoherstellern und Technologiekonzernen der Managementberatung
Oliver Wyman zeigt: Die Technologiekonzerne haben seit 2012 die Zahl
ihrer Mobilitätspatente um durchschnittlich 70 Prozent pro Jahr
gesteigert - während bei den OEMs ein Rückgang um sieben Prozent zu
Buche schlägt. Gerade bei Software und Diensten sind Internet- und
Digitalunternehmen dabei, den klassischen Autobauern (OEMs)
davonzufahren.

"Führende Tech-Firmen zielen darauf ab, die wichtige Schnittstelle
zwischen dem Fahrzeug, den Diensten und ihren Kunden zu besetzen und
zu kontrollieren", sagt Juergen Reiner, Partner bei Oliver Wyman. Die




Autobauer sähen sich im Wettbewerb um diese Schnittstellen in dem
gegnerischen Feld der Digitalspieler. Gleichzeitig dürften sie das
profitable Kerngeschäft des Fahrzeugbaus nicht vernachlässigen. Das
werfe große Fragen um Prioritäten auf, so Reiner: "In welche Felder
gilt es zu investieren, um in der künftigen Mobilitätswelt
erfolgreich zu sein?"

Neue Investitionsstrategie benötigt

Automobilhersteller stehen vor einem Dilemma: Um wettbewerbsfähig
zu bleiben, müssen sie beträchtliche Ausgaben für die
Weiterentwicklung ihrer Fahrzeugtechnik stemmen. Zugleich versuchen
sie, aus eigener Kraft auch Innovationen bei Mobilitätsservices
voranzutreiben. Die Technologiekonzerne zeigen sich der Analyse
zufolge überlegen. Sie konzentrieren sich auf die Wertschöpfung der
Dienste und setzen diese agil in Software um - die erforderlichen
Fahrzeuge gibt es bereits am Markt. "Technologieführerschaft in allen
Bereichen der Mobilität durch eigene Forschungsaktivitäten
anzustreben, im Fahrzeug wie in Diensten, wird die meisten Hersteller
überfordern", sagt Reiner. "Daher werden Autohersteller verstärkt auf
Partnerschaften und Zukäufe setzen müssen."

Im Detail zeigt sich das hohe Tempo, mit dem Technologiekonzerne
in Sachen Mobilität forschen. So kommt allein Google in den
vergangenen fünf Jahren auf 30 Patente im Segment Mobilitätsdienste -
bei den betrachteten Autoherstellern sind es zusammen 44. Den größten
Anteil dran trägt BMW mit 20 Patenten. Bei Schutzrechten für
vernetzte und autonome Fahrzeuge hat Audi als Nummer eins unter den
Autobauern mit 223 Patenten nur einen knappen Vorsprung vor Google,
das 221 Patente vorzuweisen hat. Auch Amazon mit 50 sowie Apple und
Microsoft mit je 28 Patenten bringen sich in Position.

OEMs liegen bei Green-Vehicle-Innovationen vorne

Einen deutlichen Vorsprung haben die OEMs dagegen bei Patenten im
Zusammenhang mit Green Vehicles - etwa umweltfreundlicher
Antriebstechnik. Daimler hält mit 1.630 Anmeldungen die Pole Position
vor Audi (771) und BMW (702). Die Technologiekonzerne kommen zusammen
auf ganze sieben Patente. Die strategische Bedeutung für die direkte
Kundenansprache ist hier freilich geringer: "Technologiegetriebene
Hardware-Themen adressieren in der Regel den Kunden nicht direkt",
sagt Andreas Nienhaus, Principal bei Oliver Wyman. "Gerade deshalb
müssen die Autohersteller neue Wege gehen, um ihre Service- und
Kundenorientierung zu stärken."

Den direkten Kontakt zum Kunden können Fahrzeughersteller
beispielsweise sichern, indem sie Allianzen über Branchengrenzen
hinweg bilden. Nienhaus verweist auf die jüngst vereinbarte
Partnerschaft zwischen Daimler und Uber in Sachen autonomes Fahren.
Während Uber in den letzten fünf Jahren lediglich 13
Mobilitätspatente anmeldete und sich stattdessen vor allem auf seinen
Mobilitätsservice konzentrierte, hat Daimler mit 160 Patenten allein
zum autonomen Fahren massiv investiert. "Solche Kooperationen können
das Beste aus zwei Welten zusammenführen", sagt Nienhaus. "Durch
Partnerschaften mit Tech-Unternehmen können sich Autohersteller den
Kundenzugang und damit auch ihre Wettbewerbs-fähigkeit im
Mobilitätsfeld sichern." Einen alternativen Weg schlägt Tesla ein.
Das Unternehmen hat in den vergangenen fünf Jahren keine Patente für
Mobilitätsdienste angemeldet und liegt auch bei den Patentanmeldungen
für vernetzte und autonome Fahrzeuge weit hinter den klassischen
Herstellern zurück. Stattdessen setze Tesla auf eine
Open-Source-Strategie zur Fahrzeug- und
Mobilitäts-technologieentwicklung. "Der Erfolg des Unternehmens
zeigt, dass eine ausgeprägte Aktivität in der Forschung und
Entwicklung auch mit einer überschaubaren Zahl an eigenen Patenten,
dafür jedoch mit einem Schwerpunkt auf Partnerschaften und
Kollaborationen funktionieren kann", so Nienhaus.

Über die Analyse

Oliver Wyman hat 85.000 Patente aus den Jahren 2012 bis 2016
untersucht. Betrachtet wurden dabei die fünf klassischen
Automobilhersteller Daimler, BMW, Audi, VW, General Motors und der
E-Auto-Produzent Tesla sowie die fünf führenden Technologiefirmen
Facebook, Google, Apple, Microsoft, Amazon und der
Online-Vermittlungsdienstleister Uber. Die Oliver Wyman-Experten
haben mehr als 5.000 Patente identifiziert in den vier
Mobilitätssegmenten Mobilitätsdienste, Green Vehicle, vernetzte und
autonome Fahrzeuge sowie Sales und Aftersales. Basis dafür war der
"Patentscope" der Weltorganisation für geistiges Eigentum.



Pressekontakt:

Davina Zenz-Spitzweg
Communications Manager DACH
Oliver Wyman
Tel. +49 89 939 49 243
davina.zenz-spitzweg(at)oliverwyman.com

Original-Content von: Oliver Wyman, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 24.03.2017 - 10:00 Uhr
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