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Experten bestätigen: Falsche Handhabung von Kindersitzen bleibt einer der häufigsten Gründe für Verletzungen bei Kindern im Auto (FOTO)

ID: 1109563


(ots) -
Nichts ist für Eltern wichtiger, als die Sicherheit ihrer Kinder.
Dies zeigt auch die hohe Nutzung von Kinderrückhaltesystemen. Dennoch
starben im letzten Jahr immer noch 58 Kinder unter 15 Jahren im
Straßenverkehr. Auch Experten der Unfallforschung und
Automobilindustrie bestätigen: Trotz fortlaufender technischer
Fortschritte gibt es noch Sicherheitslücken bei
Kinderrückhaltesystemen, die weiter untersucht werden müssen.

Dass bei dem Thema Kindersicherheit im Verkehr noch einiges getan
werden muss, zeigen die aktuell veröffentlichten Zahlen des
Statistischen Bundesamtes. Demnach gab es im Vergleich zum Vorjahr im
ersten Halbjahr 2014 9,5 Prozent mehr Verkehrstote sowie 10,6 Prozent
mehr Verletzte. Dagegen ist die Zahl der verunglückten Kinder seit
1978 rückläufig. Trotzdem bleibt das Auto das gefährlichste
Fortbewegungsmittel für die Kleinen. Im Rahmen der Initiative "Kleine
Helden leben sicher" diskutierten acht Sicherheitsexperten aus
Wissenschaft, Forschung und Praxis über die Erkenntnisse der
Unfallforschung sowie Trends und Entwicklungen im Bereich der
Kindersicherheit bei einem Runden Tisch zur Kindersicherheit am 8.
September in München.

Eines der wichtigen Themen war dabei die falsche Handhabung von
Kinderrückhaltesystemen. Dr. med. Wolfram Hell, Leiter Unfallanalyse
und Biomechanik, Institut für Rechtsmedizin der
Ludwig-Maximilians-Universität München, sieht die falsche
Installation und Handhabung von Kindersitzen als eine der häufigsten
Gefahren für die kleinen Verkehrsteilnehmer. Er untersucht in seiner
Arbeit tödliche Verkehrsunfälle, auch viele davon mit Kindern. Seine
Datenbank weist beispielsweise einen Fall auf, bei dem eine Familie
zwar ein Auto mit ISOFIX hatte, aber einen 20 Jahre alten Kindersitz
benutzte, der zu lose montiert war. Ihr 19 Monate altes Kind wurde




durch einen Unfall querschnittsgelähmt. "Unser gemeinsames Ziel
sollte es sein, die Sicherheit von Kindern im Auto weiter
voranzutreiben, die Zahlen der Verkehrstoten und Verletzten weiter zu
reduzieren und unser hohes Niveau in diesem Bereich zu halten",
erläutert Dr. Hell. Ähnliche Auswertungen und Erhebungen am Unfallort
hat Professor Dietmar Otte, Leiter der Unfallforschung der
Medizinischen Hochschule Hannover, gemacht: "Die wenigen derzeit noch
immer schweren Verletzungen, die bei Kindern durch einen Unfall
auftreten, sind in vielen Fällen auf eine Fehlnutzung der
Kinderrückhaltesysteme zurückzuführen. Deswegen ist es wichtig, dass
Eltern weitreichend über diese Themen informiert werden."

Auch rückwärtsgerichteter Transport von kleinen Kindern war ein
wichtiges Thema beim Runden Tisch. Lotta Jakobsson (PhD), Technische
Leiterin für den Bereich Sicherheit bei Volvo Car Corporation,
erläuterte in ihrem Vortrag die Vorteile von rückwärtsgerichteten
Kindersitzen. Der rückwärtsgerichtete Transport von kleinen Kindern
hat in Schweden eine lange Tradition und wird von vielen Experten als
die sicherste Option angesehen. Nicht zuletzt gilt Schweden als
Vorbild in diesem Bereich und ist auch eines der Länder in der EU,
das die wenigsten Verkehrstoten im internationalen Vergleich hat.

Zusätzlich wurden am Runden Tisch neue Veröffentlichungen der
UN-Arbeitsgruppe GRSP vorgestellt, die sich mit der Sicherheit von
Kindersitzen beschäftigen. Diese weist in der Veröffentlichung auf
ein potenzielles Sicherheitsrisiko von Kindersitzen mit dem
sogenannten Fangkörpersystem hin. In Crashtests wurden die Dummys bei
bestimmten Unfallszenarien ganz oder teilweise aus solchen Sitzen
herausgeschleudert. Dr. Lars Hannawald erläuterte in diesem
Zusammenhang die Schwierigkeit, Verletzungen im Bauchbereich in Tests
zu messen, da die Verletzungsschwere nicht alleine auf die
Beschleunigungswerte im Auto zurückzuführen ist. Während die Werte
für Brustkorb und Kopfbelastungen gut abschneiden, könnten gemessene
Werte für Belastungen im Bauchbereich zu einer Abschwächung dieser
guten Ergebnisse führen. Allerdings werden diese Belastungen,
sogenannte abdominale Belastungen, in Tests derzeit nicht erfasst.
Laut Dr. Dirk Sommerfeldt, Leitender Arzt der Abteilung für Kinder-
und Jugendtraumatologie des Altonaer Kinderkrankenhauses, und Dr.
Peter Biberthaler, Direktor der Klinik und Poliklinik für
Unfallchirurgie am Klinikum rechts der Isar in München / TU München,
können Verletzungen im Bauchbereich bei Kindern jedoch schwerwiegend
ausfallen.

Die Experten des Runden Tisches waren sich einig: Eltern müssen
mehr über die unterschiedlichen Systeme informiert und über die
richtige Handhabung von Kindersitzen aufgeklärt werden. Auch müssen
sie für psychische Konsequenzen eines Unfalls stärker sensibilisiert
werden. Darauf wies Dr. Jan Zeibig, Geschäftsführer der "Aktion
Kinder-Unfallhilfe e.V.", durch seine Erfahrungen mit verunglückten
Kindern hin. "Diese Diskussion über Sicherheitslücken zeigt, dass es
noch Bereiche gibt, die weiter erforscht werden müssen, um Kinder
bestmöglich zu schützen", so Christian Danner, Schirmherr der
Initiative "Kleine Helden leben sicher" und Ex-Formel 1-Fahrer.



Pressekontakt:
"Kleine Helden leben sicher" Pressestelle
Kleine Helden leben sicher
c/o F&H Public Relations GmbH
Brabanter Str. 4
80805 München, Deutschland
Tel.: +49 89 121 75 - 135

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Datum: 17.09.2014 - 16:59 Uhr
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