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WAZ: Wo Ostern kein Frieden herrscht. Kommentar von Walter Bau

ID: 1048891

(ots) - Panzer rollen, Maschinengewehre rattern, Menschen
sterben - die Bilder und Berichte der Unruhen in der Ukraine, die
sich gerade zu einem militärischen Konflikt auszuwachsen drohen,
lassen uns Westeuropäer erstmals seit vielen Jahren zu Ostern, dem
Friedensfest, wieder das beängstigende Gefühl eines drohenden Krieges
spüren. Die Ukraine gehört zu Europa. Die Nato verlegt eilig Truppen
an ihre Ost-Flanke. Und in Russland vermittelt ein selbstherrlicher
Präsident den Eindruck, den Westen herausfordern zu wollen. Das
erinnert fatal an die Zeiten des Kalten Krieges. Darüber ist
hierzulande leicht vergessen, dass es aktuell zahlreiche Länder und
Regionen gibt, in denen der Krieg kein (noch) fernes Grollen ist,
sondern alltäglich Realität. Für das vergangene Jahr zählten die
Wissenschaftler vom Heidelberger Institut für Internationale
Konfliktforschung (HIIK) weltweit 20 Kriege - seit dem Zweiten
Weltkrieg war die Zahl nur 2011 genauso hoch. In Syrien tobt seit
drei Jahren das gnadenlose Morden, ohne Aussicht auf ein Ende. Im
Südsudan ist ein seit Jahren schwelender kriegerischer Konflikt neu
aufgeflammt. In Nigeria führen blutrünstige Islamisten einen
Privatkrieg gegen die Zivilbevölkerung. Afghanistan und Irak, Mali
und Somalia. Die Liste ließe sich fortsetzen. Zehntausende Menschen
sind gestorben, Millionen flohen vor den Kriegen oder befinden sich
auf der Flucht. Hunger, Elend, eine ungewisse Zukunft. Und wie immer
leiden unter der Gewalt vor allem jene, die am wenigsten dazu
beitragen: die Kinder. Unicef mahnte vor Ostern, im Südsudan seien
immer mehr Kinder auf sich allein gestellt, weil ihre Eltern tot oder
verschollen sind. Ein UN-Bericht spricht von Zehntausenden getöteter,
gefolterter oder misshandelter Kinder in Syrien. Und in diesen Tagen
verschleppten Rebellen in Nigeria 130 Schulmädchen. Wir sehen die




Bilder und lesen die Berichte aus Afrika oder Nahost. Wir schalten
um, blättern weiter. Wenn die Krise in der Ukraine, das ferne
Kriegsgrollen, uns dazu brächte, die Gleichgültigkeit gegenüber dem
Leid der anderen abzulegen und mehr von ihnen als bisher Zuflucht zu
gewähren, wäre das ein gutes Zeichen. Gerade zu Ostern.



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Datum: 18.04.2014 - 19:04 Uhr
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