Gestern wurden jene Medien ausgelost, die direkt 
über den in der kommenden Woche beginnenden NSU-Prozess berichten 
dürfen. Was immer man zu dem neuen Verfahren sagen könnte - man 
sollte es lassen. Klar ist, dass die 50 auserwählten in- und 
ausländischen Kollegen eine besondere Verantwortun ...

29.04.2013

neues deutschland: Glück-lose Aufklärung beim NSU-Prozess


Gestern wurden jene Medien ausgelost, die direkt
über den in der kommenden Woche beginnenden NSU-Prozess berichten
dürfen. Was immer man zu dem neuen Verfahren sagen könnte - man
sollte es lassen. Klar ist, dass die 50 auserwählten in- und
ausländischen Kollegen eine besondere Verantwortung übernehmen
müssen. Auch wenn manche Maßgebenden aus Politik und Behörden
versuchen, in den Alltag zurückzufallen - die notwendige
Aufklärungsarbeit zu den scheußlichen Verbrechen des
rechtsextremistischen Netzwerkes ist höchstens im Ansatz geleistet.
Allen voran die Angehörigen der Opfer haben ein Recht auf
Wahrhaftigkeit. So wie die ganze Gesellschaft verlangen muss, dass
die richtigen rechtsstaatlichen Schlussfolgerungen gezogen werden. Es
gilt genau zu beobachten, damit niemand den Prozess als Alibi
missbraucht. Denn so sehr sich Ermittler, Medien und
Untersuchungsausschüsse auch mühen - noch immer sind zahlreiche,
ernste Fragen zum Entstehen der rechtsextremistischen Terrorbande, zu
deren Taten und zum Versagen der für Sicherheit Verantwortlichen
unbeantwortet. Nicht minder wichtig ist das Wissen: Der NSU ist
Geschichte, doch er hat Methastasen gebildet. Sie wuchern weiter -
über nationale Grenzen hinweg. So sehr man hofft, dass die
demokratische Öffentlichkeit aus dem Geschehen lernt, so sicher ist
das bei Neonazis - mit umgekehrtem Vorzeichen. Schon deshalb darf
Aufklärung nicht abhängig gemacht werden von Losen und Glück.



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