Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) beobachtet
mit Sorge die derzeitige Entwicklung bei der gesetzlichen Neureglung 
zum Thema "Fracking" (Tiefenbohrungen nach Schiefer- oder 
Kohleflözgas). Gegenwärtig scheint sich die Regierungskoalition auf 
keinen tragfähigen Kompromiss einige ...

29.04.2013

VKU drängt auf eine gesetzliche Neureglung beim Fracking / Wasserversorger und Bürger brauchen dringend Klarheit


Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) beobachtet
mit Sorge die derzeitige Entwicklung bei der gesetzlichen Neureglung
zum Thema "Fracking" (Tiefenbohrungen nach Schiefer- oder
Kohleflözgas). Gegenwärtig scheint sich die Regierungskoalition auf
keinen tragfähigen Kompromiss einigen zu können, wie der angemessene
Schutz, insbesondere der Wasserressourcen, konkret ausgestaltet
werden soll. "Die auf dem Tisch liegenden Regelungsvorschläge sind
grundsätzlich ein Schritt in die richtige Richtung, nur müssen sie
endlich konkreter werden, um sie auch in der Praxis angemessen
vollziehen zu können", sagt VKU-Vizepräsident Michael Beckereit. Er
fordert, "den Gesetzesrahmen so schnell als möglich anzupassen. Keine
Lösung ist die schlechteste Lösung. Wasserversorger und Bürger
brauchen hier dringend ein Ergebnis." Komme kein Kompromiss zustande,
werden die zuständigen Bergämter weiterhin nach dem alten
Rechtsrahmen genehmigen, der in Bezug auf die Aufsuchung und
Gewinnung von Schiefer- oder Kohleflözgas nicht ausreichend ist.

Die vorliegenden Entwürfe von Bundesumweltminister Altmaier und
Bundeswirtschaftsminister Rösler zur Änderung des gesetzlichen
Rahmens sehen grundsätzlich ein Bohrverbot in Wasserschutz- und
Heilquellengebieten vor. Zudem sollen Vorhaben zur Aufsuchung und
Gewinnung von Erdgas oder Erdöl in Zukunft einer
Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterliegen, in die auch die zum
Einsatz kommenden Chemikalien und das rückgeförderte
Lagerstättenwasser miteinbezogen werden. Bei zukünftigen
Fracking-Vorhaben sollen außerdem die Wasserbehörden verpflichtend
beteiligt werden. Der VKU hatte in den Gesetzesentwürfen vor allem
eine Ausdehnung des Fracking-Verbots auf Wassereinzugsgebiete
gefordert sowie Änderungen bei der Entsorgung des Flowback und


Lagerstättenwassers, um auch hier die Wasserressourcen wirkungsvoller
zu schützen.

Umfrage zu Fracking:

79 Prozent der Deutschen sprachen sich vor kurzem in einer Umfrage
des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des VKU dafür aus,
die Förderung unkonventioneller Erdgasvorkommen mittels
Fracking-Technologie nur unter sehr strengen gesetzlichen
Umweltauflagen zuzulassen. Nur 14 Prozent bevorzugen weniger strenge
Gesetze, um diese Energiequelle möglichst gut nutzen zu können.

Hintergrund Fracking:

Beim Fracking wird ein Gemisch aus Wasser, Chemikalien und
Stützstoffen unter hohem Druck in das Gestein gepresst. Dadurch
werden millimetergroße Risse erzeugt, die sich in der gasführenden
Schicht horizontal ausbreiten, was das Gestein durchlässiger macht.
Schiefergas wird so freigesetzt und kann an die Oberfläche geleitet
werden. Die Bohrung durchstößt auf ihrem Weg ins Gestein allerdings
auch Grundwasserhorizonte. Um dessen Verunreinigung zu vermeiden,
ummantelt man die Förderrohre mit Zement. Kritiker bezweifeln aber,
dass es eine Garantie für die dauerhafte Abdichtung der Bohrung gibt.
Zudem könnten sich die erzeugten Risse ungewollt weiter ausbreiten
und eventuell mit natürlichen Gesteinsrissen verbinden, wodurch das
Gas bis in das Grundwasser aufsteigen könnte.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 235.000 Beschäftigten
wurden 2010 Umsatzerlöse von rund 95 Milliarden Euro erwirtschaftet
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 49,1 Prozent in der
Strom-, 58,4 Prozent in der Erdgas-, 77,2 Prozent in der
Trinkwasser-, 60,0 Prozent in der Wärmeversorgung und 16,5 Prozent in
der Abwasserentsorgung.



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