Da dürfen sich die Liga-Bosse aber mal 
gegenseitig auf die Schulter klopfen. Eine Steigerung von gut 50% bei
den TV-Erlösen, obwohl eigentlich alles beim Alten bleibt, das hatte 
man nicht erwarten dürfen. In Zahlen: 2,5 Mrd. Euro erhalten die 36 
deutschen Bundesliga-Clubs in den vier Spielzei ...

17.04.2012

Börsen-Zeitung: Alles beim Alten - nur teurer, Kommentar zum Ausgang der TV-Übertragungsrechteauktion der Deutschen Fußballliga zugunsten von Sky Deutschland, von Björn Godenrath.


Da dürfen sich die Liga-Bosse aber mal
gegenseitig auf die Schulter klopfen. Eine Steigerung von gut 50% bei
den TV-Erlösen, obwohl eigentlich alles beim Alten bleibt, das hatte
man nicht erwarten dürfen. In Zahlen: 2,5 Mrd. Euro erhalten die 36
deutschen Bundesliga-Clubs in den vier Spielzeiten ab 2013 - Leo
Kirch hatte damals rund 2 Mrd. Euro in Aussicht gestellt.

Der Goldesel für die Liga heißt Sky Deutschland. Den
Unterföhringern ist es gelungen, die Deutsche Telekom bei der
Rechteauktion auszustechen. Doch um was für einen Preis? Die
ehemalige Premiere zahlt künftig 486 Mill. Euro pro Saison gegenüber
den bisherigen 250 Mill. Euro. Dafür besitzt Sky nun aber auch das
ganz große Pay-TV-Paket und kann das Programm über alle technischen
Verbreitungswege verkaufen. Angesichts der horrend gesteigerten
Rechtekosten muss der Kunde künftig vielleicht mehr zahlen für sein
Bundesliga-Abo.

Die Alternative heißt beschleunigtes Kundenwachstum. Unter der
Führung von Brian Sullivan ist es dem Pay-TV-Konzern gelungen, zum
Jahreswechsel die Marke von 3 Millionen Abos zu durchbrechen. Unter
tätiger finanzieller Mithilfe von Großaktionär News Corp wird seit
Sullivans Amtsantritt im Frühjahr 2010 kontinuierlich in die
Programmqualität sowie die technische Reichweite investiert - und
Sullivan hat seit Jahr und Tag schmunzelnd vermittelt, dass das Ziel
eher bei 4 oder 5 Millionen Kunden liegt denn beim nun erreichten
Niveau.

Investoren fällt eine Bewertung des Unternehmens schwer, zumal mit
absehbaren Kapitalspritzen eine weitere Verwässerung droht. Eine
Studie bezifferte den Wert pro Aktie auf 4,86 Euro, wenn die
Bundesliga-Rechte für rund 400 Mill. Euro bei Sky landen und 2015 ein
Abobestand von 5 Millionen erreicht ist. Das ist der "Bull Case". Im


Basisszenario sind es 4,2 Millionen Kunden, der Wert je Aktie
reduziert sich (freilich ohne die zusätzlichen Web-TV- und
Mobilfunk-Rechte) auf 2,17 Euro - eine Rechnung mit vielen
Unbekannten. Am Dienstag notierte das Papier schlussendlich 7% höher
bei 2,146 Euro.

Während Sky Deutschland auf der einen Seite natürlich erleichtert
sein kann über den Zuschlag für die Bundesliga-Rechte, hat ihr die
Liga angesichts des Preises eine schwere Bürde mit auf den Weg
gegeben. Die Clubs stehen nun in der Verantwortung, das Geld
verantwortungsvoll zu investieren, also nicht nur in sündhaft hoch
vergütete Kickerbeine. Bezahlt wird dieses Salär letztendlich von den
Fans - die muss Sky nun zusammen mit den Clubs noch stärker an sich
binden.

(Börsen-Zeitung, 18.4.2012)



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