Nach Senkung der Tamponsteuer: Hersteller erhöhen Preise für Menstruationsprodukte
Mehrere Hersteller haben die Preise für Menstruationsprodukte
gegenüber dem Handel erhöht. Die Supermarktkette Kaufland bestätigte dem
"Tagesspiegel" (Sonnabendausgabe): "Wir haben Preiserhöhungen für
Monatshygieneprodukte erhalten." Man könne die höheren Forderungen der
Lieferanten nicht nachvollziehen. "Aktuell ist uns nicht bekannt, dass die
Preise für Rohstoffe erhöht wurden", heißt es von Kaufland weiter. Man sei nicht
bereit, diese Preiserhöhungen zu akzeptieren und sei derzeit in Verhandlungen
darüber. Die Mehrwertsteuer ist Anfang dieses Jahres von 19 auf sieben Prozent
gesenkt worden. Eigentlich waren sich Handel, Hersteller und Politik darin
einig, diese Preissenkung direkt an die Kunden weiterzugeben. Auch die
"Lebensmittelzeitung" hatte von Preiserhöhungen der Hersteller berichtet und
explizit Johnson & Johnson genannt, zu denen der Marktführer "ob" gehört. Der
US-Konzern sagte auf Anfrage des "Tagesspiegel", man habe "zum Jahreswechsel"
die Herstellerabgabepreise nicht erhöht. Konkurrent Procter & Gamble, das unter
der Marke Always Menstruationsartikel herstellt, teilte mit, man habe im Vorfeld
der Steuersenkung keine Preiserhöhungen durchgeführt und das "in diesem
Zusammenhang" auch nicht vor. Im Handel betont man auf Nachfrage - etwa bei dm
und Rewe - die Preise nicht anheben zu wollen. Auf die Frage, ob Hersteller nun
höhere Preise fordern, wollten beide Unternehmen nicht antworten.
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