Eine Frau und ein Mann mit Sehbehinderung, ein weiterer 
Mann im Rollstuhl. Alle sind eingesperrt in einem gläsernen Gefängnis und haben 
keine Chance, herauszukommen. Jeder sieht sie, doch die Türen sind fest 
verschlossen. Das Bild löst bei den meisten Menschen als erste Reaktion Empörung
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02.12.2019

Welttag der Menschen mit Behinderungen: Im gläsernen Gefängnis / Christoffel-Blindenmission fordert Ende der Ausgrenzung und gleiche Chancen für alle (FOTO)


Eine Frau und ein Mann mit Sehbehinderung, ein weiterer
Mann im Rollstuhl. Alle sind eingesperrt in einem gläsernen Gefängnis und haben
keine Chance, herauszukommen. Jeder sieht sie, doch die Türen sind fest
verschlossen. Das Bild löst bei den meisten Menschen als erste Reaktion Empörung
aus, ist weltweit jedoch bittere Realität. Darauf macht die
Christoffel-Blindenmission (CBM) heute mit einer Aktion vor dem Berliner Sony
Center zum Welttag der Menschen mit Behinderungen (3. Dezember) aufmerksam. "Vor
allem in Entwicklungsländern sind Menschen mit Behinderungen ausgegrenzt",
erklärt CBM-Vorstand Dr. Rainer Brockhaus. "Sie haben kaum Zugang zu Bildung und
später zu einer Erwerbstätigkeit. Auch medizinische Hilfe können sie oftmals
nicht in Anspruch nehmen. Es drohen Armut und weitere gesundheitliche
Beeinträchtigungen." Aus Sicht der CBM macht Deutschland viel zu wenig, um das
zu ändern: Die staatliche Entwicklungszusammenarbeit geht an Menschen mit
Behinderungen oft vorbei. Damit werden sie immer weiter abgehängt.

Eine Milliarde Menschen mit Behinderungen - aber ohne Chancen

Weltweit gibt es mehr als eine Milliarde Menschen mit Behinderungen. Die meisten
von ihnen leben in Entwicklungsländern. Die Gründe für ihre Ausgrenzung sind
vielfältig. Es fehlt an barrierefreien Schulen oder Gesundheitsstationen. Viele
behinderte Menschen in den ärmsten Regionen haben kein Geld für dringend
benötigte Medikamente. Lehrkräfte sind nicht ausgebildet, um Kinder mit
Behinderungen zu unterrichten. Es gibt kaum Informationen in Braille-Schrift und
viel zu wenige Gebärdendolmetscher. Arbeitgeber halten behinderte Menschen für
nicht leistungsfähig und geben ihnen keinen Job. So haben sie kaum Chancen auf
eine gleichberechtigte Teilhabe am Leben und bleiben eingeschlossen in ihrem
"gläsernen Gefängnis".



Mehr Budget für die größte Minderheit der Welt

Auch die deutsche Regierung ist gefordert, die Gefängnistüren zu öffnen. Obwohl
15 Prozent der Weltbevölkerung eine Behinderung haben, werden sie derzeit von
nur rund sechs Prozent der staatlichen Entwicklungsprojekte berücksichtigt.
Spezielle Budgets für Inklusion gibt es im zuständigen Ministerium gar nicht.
Brockhaus: "Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit muss Menschen mit
Behinderungen als die größte Minderheit der Welt endlich stärker in den Blick
nehmen. Budgets und Anzahl der Projekte müssen ihrem Anteil an der
Weltbevölkerung entsprechen - also 15 Prozent des Gesamtvolumens erreichen. Nur
so schaffen wir es, dass Menschen mit Behinderungen die gleichen Chancen und
Zugänge haben wie alle anderen Menschen auf der Welt."

Mehr als 110 Jahre Entwicklungshilfe

Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den größten und ältesten
Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland. Sie fördert seit
mehr als 110 Jahren Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern. Die
Aufgabe der CBM ist es, das Leben von Menschen mit Behinderungen zu verbessern,
Behinderungen zu vermeiden und gesellschaftliche Barrieren abzubauen. Die CBM
unterstützt zurzeit 525 Projekte in 55 Ländern. Weitere Informationen unter
www.cbm.de.

Pressekontakt:
CBM-Pressestelle: Esther Dopheide, Tel.: 06251/131-191, E-Mail:
presse@cbm.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/37342/4456332
OTS: Christoffel Blindenmission e.V.

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