Starpianist Igor Levit fordert Klimapolitik ohne erhobene 
Zeigefinger

Wegen internationaler Konzerttätigkeit muss der Musiker selbst öfter fliegen, 
leistet aber Kompensationszahlungen

Osnabrück. Pianist Igor Levit fordert eine strengere Klimapolitik, um den 
weltweiten CO2-Ausstoß zu senken ...

30.11.2019

NOZ: Starpianist Igor Levit fordert Klimapolitik ohne erhobene Zeigefinger


Starpianist Igor Levit fordert Klimapolitik ohne erhobene
Zeigefinger

Wegen internationaler Konzerttätigkeit muss der Musiker selbst öfter fliegen,
leistet aber Kompensationszahlungen

Osnabrück. Pianist Igor Levit fordert eine strengere Klimapolitik, um den
weltweiten CO2-Ausstoß zu senken. "Es geht nicht darum, Flugscham zu erzeugen",
sagte er im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung", "es geht um eine
Politikveränderung." Gleichzeitig räumte er ein, nicht auf Flüge verzichten zu
können. "Ich führe eine internationale Konzerttätigkeit, die mir keine andere
Wahl lässt. Die Alternative wäre: Ich spiele nicht mehr." Allerdings fliege er
nur, wenn er muss. Dabei prangerte er "Selbstheroismus" und erhobene Zeigefinger
an. "Wir reden so viel über veganes und vegetarisches Essen, über dieses und
jenes, und unser CO2-Ausstoß steigt und steigt." Die Ursache sieht er nicht bei
Musikern, die "drei- bis viermal im Jahr interkontinental fliegen". Vielmehr
kritisierte er den Kohleverbrauch der Mode- und Autoindustrie. Er selbst leiste
seinen Beitrag, indem er auf Fleisch verzichte und für den CO2-Ausstoß und seine
Flüge mit Kompensationszahlungen abgelte. Für Levit ist aber klar: "Klimapolitik
im Wortsinn findet nicht statt."

In die Musik trägt Levit sein politisches Engagement nicht. "Musik beschreibt
Zustände, sie ist kein Ersatz für politisches Handeln", sagte er. "Musik kann
sehr viel, aber sie wird die Welt nicht retten." Der Pianist wird derzeit
hochgelobt für seine Einspielung der 32 Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven
und für die Konzertzyklen damit. Ein besonderes Lob sprach er in diesem
Zusammenhang der Hamburger Elbphilharmonie aus. Er finde "den Raum absolut
herausragend", sagte er. Der Große Saal sei "flexibel, unkompliziert und so
direkt, so schnell und so klar wie nur möglich".



Einen gewichtigen Anteil an der Atmosphäre im Raum spielt dabei laut Levit das
Publikum. "Alle im Raum freuen sich so sehr, da zu sein, dass ich beim Rausgehen
spüre, wie mir 2000 Menschen das Allerbeste wünschen." Deshalb stört sich Levit
auch nicht am Husten des Publikums; er könne darüber "nur lachen", da es nicht
aus Boshaftigkeit passiere. "Ich erlebe die Menschen im Saal und denke mir: Das
hat hier alles ein ganz großes Herz."

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