Deutschland und Russland haben vereinbart, mit einem großen 
Archivprojekt die Schicksale Hunderttausender Kriegsgefangener zu klären. Im 
Vordergrund sollen vor allem die sowjetischen Kriegsgefangenen in Deutschland 
stehen. Das ist auch bitter nötig: Denn während der Suchdienst des Deutschen  ...

15.11.2019

neues deutschland: Einüberfälliger Schritt - Kommentar zu den Recherchen einer deutsch-russischen Historikerkommission zum Schicksal sowjetischer und deutscher Kriegsgefangener im II. Welkrieg


Deutschland und Russland haben vereinbart, mit einem großen
Archivprojekt die Schicksale Hunderttausender Kriegsgefangener zu klären. Im
Vordergrund sollen vor allem die sowjetischen Kriegsgefangenen in Deutschland
stehen. Das ist auch bitter nötig: Denn während der Suchdienst des Deutschen
Roten Kreuzes schon Hunderttausende Schicksale deutscher Wehrmachtsoldaten in
der Sowjetunion geklärt hat und weiter klärt, steht das bei annähernd zwei
Millionen Rotarmisten noch aus.

Die Tatsache, dass es vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zur Gründung des
Archivprojekts fast 75 Jahre gebraucht hat, verrät viel über die deutsche
Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Im Mittelpunkt steht die
barbarische Ermordung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland und den besetzten
Gebieten. Der »Versklavungs- und Vernichtungskrieg« im Osten - speziell in der
Sowjetunion - spielt dagegen bis heute im bundesdeutschen Bewusstsein nur eine
untergeordnete Rolle. Dabei ist er für das Verständnis des Nationalsozialismus
essenziell. Denn zu dessen Zielen gehörte die physische Auslöschung der
»jüdisch-bolschewistischen« Elite, die Eroberung von »Lebensraum für das
Deutsche Reich« und die Unterwerfung und Dezimierung der slawischen Bevölkerung.
Das Archivprojekt ist also ein längst überfälliger Schritt. Doch sollte es nicht
auf Archive und Historiker*innen beschränkt bleiben. Denn nur wenn
Geschichtsaufarbeitung durch die Bevölkerung gelebt wird, wird auch zukünftig
weiter gelten: »Nie wieder Faschismus!«



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