Die Zahl der Patienten, die in Deutschland eine 
Lungenembolie erleiden, steigt kontinuierlich an. Vor allem ältere 
Menschen, aber auch junge Frauen sind betroffen. Eine neue 
multinationale Studie zeigt jetzt, bis zu 30 Prozent der Patienten 
können heute frühzeitig entlassen und ambulant weit ...

08.10.2019

Hohe Evidenz für ambulante Behandlung von Lungenembolien


Die Zahl der Patienten, die in Deutschland eine
Lungenembolie erleiden, steigt kontinuierlich an. Vor allem ältere
Menschen, aber auch junge Frauen sind betroffen. Eine neue
multinationale Studie zeigt jetzt, bis zu 30 Prozent der Patienten
können heute frühzeitig entlassen und ambulant weiter behandelt
werden.

Die Lungenembolie ist die dritthäufigste kardio-vaskuläre
Erkrankung in Deutschland und ein potenziell tödliches Ereignis. Die
Patienten müssen daher zunächst immer in einem Krankenhaus behandelt
werden. Eine neue Studie am Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH)
am Mainzer Universitätsklinikum zeigt nun, bis zu 30 Prozent dieser
Patienten können frühzeitig in die ambulante Behandlung entlassen
werden.

Dieses Forschungsergebnis und die Auswirkungen für die
niedergelassenen Ärzte und Patienten werden auf dem Fachsymposium des
Aktionsbündnis Thrombose "Alte Zöpfe abschneiden - Lungenembolie
ambulant behandeln?" anlässlich des 6. Welt-Thrombose-Tages in Berlin
diskutiert.

Derzeit liegt die Verweildauer von Patienten mit Lungenembolie in
deutschen Krankenhäusern bei acht Tagen. Vor zehn Jahren waren es
noch 12 Tage. "Im internationalen Vergleich sind aber auch noch diese
acht Tage zu lang. Aufgrund jüngster Forschungsergebnisse können wir
die Verweildauer für Lungenembolie-Patienten mit einem niedrigen
letalen Risiko deutlich verkürzen", erklärt Prof. Stavros
Konstantinides, Professor für Klinische Studien und Ärztlicher
Direktor am Mainzer CTH. Professor Konstantinides ist Leiter der
multinationalen "Home Treatment of Pulmonary Embolism" (HoT-PE)-
Studie, die an über 500 Patienten aus Deutschland und in weiteren
sieben europäischen Ländern durchgeführt wurde.

Durch moderne Antikoagulation geht''s früher nach Hause



Zentrales Ergebnis der HoT-PE-Studie: Es ist heutzutage möglich -
durch moderne Antikoagulationsschemata und sehr sorgfältige
Risikoeinteilung - Kriterien für eine frühe Entlassung und ambulante
Behandlung festzulegen. Bei nur 0,6 Prozent der mit einem oralen
Gerinnungshemmer behandelten Patienten trat eine neue symptomatische
Thrombose oder Lungenembolie innerhalb der ersten drei Monate auf.

Forschungsergebnisse der HoT-PE-Studie finden Eingang in neue
Leitlinie

Die Ergebnisse der HoT-PE-Studie fanden Eingang in die kürzlich
durch die Europäische Kardiologische Fachgesellschaft (ESC) und die
Europäische Pneumologische Fachgesellschaft (ERS) vorgestellte
Leitlinie zur Behandlung von Lungenembolien. Die neue Leitlinie löst
die von 2014 ab.

Ungefähr 15 Prozent aller Patienten mit leichter bis
mittelschwerer Lungenembolie profitieren von den jüngsten
Erkenntnissen einer leitliniengerechten Lungenemboliebehandlung. "Ihr
Anteil könnte sich gar verdoppeln, wenn der Übergang von der
stationären zur ambulanten Behandlung nahtloser organisiert wäre", so
Priv.-Doz. Dr. med. Christoph Kalka, Präsident der Deutschen
Gefäßliga und Chefarzt Innere Medizin I Kardiologie/Angiologie am
Marienhospital Brühl. "Allerdings, bei einer so ernsten Indikation
wie der Lungenembolie, stehen Sicherheit und das Wohl des Patienten
an erster Stelle. Wir wollen niemanden länger als nötig im
Krankenhaus behalten. Die Qualität der ambulanten Weiterbehandlung
muss jedoch absolut gesichert sein und kann nur erfolgen, wenn diese
leitlinienkonform interdisziplinär und intersektoral gewährleistet
wird."

Ambulante Behandlung von Lungenembolie: Das Ausland ist weiter
Kanada, aber auch die Niederlande sind da weiter. In "Kanada wurden
bereits 2010 über die Hälfte der Lungenembolien ambulant behandelt",
erläutert Professor Rupert Bauersachs, Vorsitzender des
Aktionsbündnisses Thrombose und Direktor für Gefäßmedizin am Klinikum
Darmstadt. "Und auch unsere niederländischen Nachbarn versorgen einen
erheblichen Teil der Patienten mit niedrigem Risiko nicht mehr
stationär."



Pressekontakt:
Infobüro Aktionsbündnis Thrombose
c /o Deutsche Gesellschaft für Angiologie e.V.
Doreen Goll
Schiffbauerdamm 40 · 10117 Berlin
Telefon: 030 / 208 888-31
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