Viele Antibiotika wirken nicht mehr, Bakterien 
entwickeln zunehmend Resistenzen. Die Folgen sind dramatisch. Jedes 
Jahr sterben in der EU Schätzungen zufolge 33.000 Menschen an 
resistenten Erregern. Wir brauchen also dringend neue Antibiotika. 
Doch neben der Entwicklung neuer Präparate brauch ...

19.09.2019

VDI warnt vor steigender Gefahr durch Antibiotika-Resistenzen


Viele Antibiotika wirken nicht mehr, Bakterien
entwickeln zunehmend Resistenzen. Die Folgen sind dramatisch. Jedes
Jahr sterben in der EU Schätzungen zufolge 33.000 Menschen an
resistenten Erregern. Wir brauchen also dringend neue Antibiotika.
Doch neben der Entwicklung neuer Präparate braucht es aus Sicht des
VDI zugleich sehr viel mehr Anstrengungen bei dem Verhindern einer
Ausbreitung von Resistenzen.

Resistente Bakterien und Wirkstoffe gelangen vor allem über das
Abwasser kommunaler Kläranlagen sowie über Gülle und Gärreste aus
Biogasanlagen in die Umwelt. Ein großes Problem: Denn resistente
Keime können sich in der Umwelt vermehren und ihre Resistenzgene auf
andere, und für den Menschen gefährliche Krankheitserreger,
übertragen. Speziell an den genannten Hotspots müssen geeignete
Behandlungsmethoden die Ausbreitung von Resistenzen reduzieren.

Der VDI setzt sich dafür ein, dass vor allem die technische
Entwicklung von effizienten Verfahren zur Entfernung von Antibiotika
in Kläranlagen, Stallungen und bei Biogasanlagen stärker gefördert
wird. Außerdem sollte bereits bei der Entwicklung neuer Antibiotika
auch deren Abbau in der Umwelt mitgedacht werden. Denn je schneller
sich ein Wirkstoff in der Umwelt abbaut, desto geringer ist sein
Beitrag zur Verbreitung von Resistenzen.

Einsatz von Antibiotika auf medizinisch notwendiges Maß reduzieren

Über 90 Prozent der Atemwegsinfekte wie Erkältung, akute
Bronchitis oder akute Sinusitis sind viraler Natur. Eine
antibiotische Behandlung ist in diesen Fällen nicht wirksam und oft
mit unangenehmen Nebenwirkungen verbunden. Neben einer besseren
Aufklärung der Öffentlichkeit setzt sich der VDI insbesondere für die
Entwicklung von schnellen Diagnosetests ein, die die Unterscheidung
zwischen viralen und bakteriellen Infektionen direkt in der


Arztpraxis erlauben und unnötige Antibiotikagaben verhindern können.

VDI sieht Politik in der Pflicht

Immer mehr Pharmakonzerne haben in den vergangenen Jahren ihre
Antibiotika-Forschung eingestellt. Niemand investiert schließlich in
ein Produkt, das die Entwicklungskosten nicht decken kann. Der VDI
fordert deshalb einen gesetzlichen europäischen Rahmen, der die
Unternehmen in die Lage versetzt, Antibiotika-Forschung
voranzutreiben.

Der VDI veröffentlicht im Januar 2020 die Publikation
"Lebensretter Antibiotika - Kampf gegen Resistenzen und Erforschung
neuer Wirkstoffe", die konkrete Handlungsempfehlungen formuliert und
technische Maßnahmen vorstellt.

Fachlicher Ansprechpartner im VDI:
Dr. Martin Follmann
VDI VDI-Gesellschaft Technologies of Life Sciences (TLS)
Telefon: +49 211 6214-320
E-Mail: follmann@vdi.de

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wir die Zukunft aktiv mit. Mehr als 12.000 ehrenamtliche Experten
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