Mehr als die Hälfte der Deutschen wäre bereit, Lebensmittel online
zu kaufen, wenn die Hürden bei Bestellung und Lieferung niedriger 
wären. Das zeigt eine aktuelle Befragung von Oliver Wyman. 
Tech-Riesen und Start-ups arbeiten mit Hochdruck daran, die 
Kaufbarrieren mithilfe neuer Technol ...

14.09.2018

Heute Aldi, morgen Alexa: Lebensmitteleinzelhandel vor Digital-Umbruch (FOTO)



Mehr als die Hälfte der Deutschen wäre bereit, Lebensmittel online
zu kaufen, wenn die Hürden bei Bestellung und Lieferung niedriger
wären. Das zeigt eine aktuelle Befragung von Oliver Wyman.
Tech-Riesen und Start-ups arbeiten mit Hochdruck daran, die
Kaufbarrieren mithilfe neuer Technologien abzubauen.
Sprachassistenten wie Amazons Alexa sind nur die Spitze des Eisbergs.
Bleiben die traditionellen Händler untätig, entgeht ihnen ein großes
Geschäft.

Kaufen wir Nudeln, Gemüse und Brot bald so selbstverständlich im
Netz wie jetzt schon Kleidung, Schuhe und Bücher? Der Anteil des
Online-Lebensmittelhandels liegt in Deutschland bisher bei nur einem
Prozent des Gesamtumsatzes der Branche. Doch das Potenzial ist
weitaus größer: Bis zu 56 Prozent der Kunden wären zum Onlinekauf von
Lebensmitteln bereit, wenn sie Bestellung und Lieferung leichter
abwickeln könnten. Das zeigt eine aktuelle Befragung der
Strategieberatung Oliver Wyman mit 700 Teilnehmern in Deutschland.
Der E-Commerce-Anteil im Lebensmitteleinzelhandel könnte bis 2030 auf
bis zu 16 Prozent des Umsatzes steigen.

Der Umfrage zufolge kaufen bereits zehn Prozent der Befragten
gelegentlich Lebensmittel online. 46 Prozent haben zwar noch nie
Lebensmittel im Netz bestellt, könnten es sich jedoch vorstellen,
wären die Hürden niedriger. Die größten Barrieren sind zu lange
Wartezeiten und umständliche Lieferzeitfenster - das sagt die Hälfte
der Kunden, die bereit wären, Lebensmittel online zu kaufen. 24
Prozent der Befragten bemängeln die derzeit noch hohen Lieferkosten
und 23 Prozent sind unzufrieden mit mühsam zu verwaltenden
Warenkörben. An der Produktauswahl der Onlineanbieter haben nur
wenige Teilnehmer etwas auszusetzen - lediglich drei Prozent der
Befragten geben dies als Hauptgrund an, Lebensmittel nicht im


Onlineshop zu bestellen. "Das Vorurteil, dass der deutsche Kunde bei
Lebensmitteln ausschließlich dem Einzelhändler an der Ecke vertraut,
stimmt einfach nicht mehr", sagt Oliver Wyman-Partner Rainer Münch.
"Die Konsumenten sind bereit für Veränderungen."

Branchenfremde finden Lösungen

Trotz des großen Potenzials verharrt der Großteil der stationären
Lebensmitteleinzelhändler derzeit in Wartestellung, um das eigene
Kerngeschäftsmodell nicht zu kannibalisieren. Anstatt die Kundennähe
zu nutzen, wird der Zugang zum Onlinemarkt anderen überlassen.
Tech-Firmen, Logistikunternehmen, Onlinehändler und Start-ups
arbeiten bereits an Lösungen, um Bestellung und Lieferung
kundenorientierter zu gestalten. Der deutsche
Lebensmitteleinzelhandel ist mit seinem Umsatzvolumen von etwa 200
Milliarden Euro ein mehr als verlockendes Ziel. "Immer mehr
Branchenfremde dringen in den Markt vor und versuchen, den
etablierten Händlern Anteile streitig zu machen - gerade in
Metropolregionen", sagt Nico Hemker, Principal bei Oliver Wyman.

So geht Newcomer Picnic neue Wege auf der letzten Meile: Der
Bringdienst ist kostenlos, versprochen wird ein Lieferzeitfenster von
20 Minuten. Andere Anbieter lagern gekühlte Lieferungen zwischen,
damit der Kunde nicht mehr zu Hause auf seine Bestellung warten muss.
Und nicht nur Amazon sucht nach Lösungen, um Synergien zwischen dem
gewaltigen Paketgeschäft und der Auslieferung von Lebensmitteln zu
realisieren.

Auch der Bestellprozess wandelt sich - Spracherkennungssysteme wie
Alexa sind dabei ein zentrales Thema. "Die Idee, diese Technologie
mit Einkauf zu verbinden, ist naheliegend", so Hemker. Der Durchbruch
der Sprachassistenten, um Online-Bestellungen zu erleichtern, sei nur
eine Frage der Zeit. In Zukunft könnten dadurch die großen
Tech-Unternehmen darüber entscheiden, welche Marken schließlich im
Einkaufskorb landen, solange der Kunde das nicht selbst spezifiziert.
Amazons Alexa kann bereits über Sprachsteuerung Einkaufslisten
erstellen und Bestellungen durchführen. In Deutschland will Google
künftig die Möglichkeit anbieten, mit Google Assistant per
Sprachbefehl einzukaufen - in Teilen der USA können Kunden diesen
Service bereits nutzen.

Geschäftsmodelle auf dem Prüfstand

"Der Lebensmittelhandel wird sich nicht komplett verändern, aber
die Veränderungen kommen mit zunehmender Geschwindigkeit", sagt
Münch. Gerade die Kombination von Sprachassistenten mit Lösungen zur
Senkung von Lieferzeit und -kosten könne umfassende Auswirkungen
haben. Weitere Innovationen zur Senkung der Kosten für die letzte
Meile wie die Auslieferung per autonomem Fahrzeug oder
Abholboxkonzepte mit unterschiedlichen Kühlzonen könnten den
Lebensmitteleinkauf noch weiter revolutionieren.

"Die etablierten stationären Lebensmittelhändler müssen sich
darauf vorbereiten, dass branchenfremde Anbieter auf den Vormarsch
sind. Jetzt ist die Zeit, um das eigene Geschäftsmodell auf
Zukunftstauglichkeit zu überprüfen", rät Münch. Positionieren könnten
sich die Händler etwa als Produktführer mit besonderen Eigenmarken
oder indem sie das beste Einkaufserlebnis bieten - online wie
offline. Oder sie etablieren sich als Effizienzspezialist mit den
niedrigsten Preisen. In jedem Fall gelte es, den direkten
Kundenkontakt und die dadurch gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen.
Münchs Fazit: "Im Gewerbe mit traditionell niedrigen Margen müssen
sich die Händler solide strategisch aufstellen, um nicht unter Druck
zu geraten."



Pressekontakt:
Maike Wiehmeier
Communications Manager DACH
Oliver Wyman
Tel. +49 89 939 49 464
Mobil +49 175 290 5074
maike.wiehmeier@oliverwyman.com

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