Am Samstag, 13. Mai 2017, überreichte 
3sat-Koordinatorin Dinesh Kumari Chenchanna beim 54. Theatertreffen 
den mit 10.000 Euro dotierten 3sat-Preis an den Schweizer 
Theaterregisseur und -autor Milo Rau für seine Inszenierung "Five 
Easy Pieces". Das mutige, die Zuschauer herausfordern ...

13.05.2017

3sat-Preis 2017 beim Berliner Theatertreffen geht an Milo Rau für seine Inszenierung "Five Easy Pieces" / "In vielerlei Hinsicht eine komplizierte Produktion", so der Regisseur bei der Verleihung


Am Samstag, 13. Mai 2017, überreichte
3sat-Koordinatorin Dinesh Kumari Chenchanna beim 54. Theatertreffen
den mit 10.000 Euro dotierten 3sat-Preis an den Schweizer
Theaterregisseur und -autor Milo Rau für seine Inszenierung "Five
Easy Pieces". Das mutige, die Zuschauer herausfordernde Stück handelt
vom Leben und den Verbrechen des Belgiers Marc Dutroux, nachgestellt
von Kindern zwischen 8 und 13 Jahren. Die Verleihung fand in den
Berliner Sophiensaelen im Anschluss an die Berliner Premiere von
"Five Easy Pieces" statt.

"Den Fall Dutroux mit dem Stück ''Five Easy Pieces'' auf die Bühne
zu bringen, scheint unerhört, ist aber in der Umsetzung durch
Regisseur Milo Rau eine Arbeit, die erschüttert und dennoch Hoffnung
macht. 3sat unterstützt mit seinem Preis eine einzigartige
Theaterarbeit, die sich sowohl auf künstlerischer wie auch auf
historischen und soziologischen Ebenen mit dem Thema Kindesmissbrauch
auseinandersetzt", so 3sat-Koordinatorin Dinesh Kumari Chenchanna bei
der Preisverleihung.

Milo Rau nahm den 3sat-Preis auf der Bühne zusammen mit seinem
Ensemble entgegen und bedankte sich für die Auszeichnung: "''Five Easy
Pieces'' war, in vielerlei Hinsicht, eine komplizierte Produktion.
Allein die Castings dauerten mehrere Monate, die Proben ein halbes
Jahr. Und immer wieder kam es auf unserer Tour durch bisher 13 Länder
zu Problemen: In Singapur gab es eine Altersbeschränkung ab 18
Jahren, in München wurde eine Szene zensiert, in Paris versuchte die
christdemokratische Partei das Stück per Petition zu verhindern, in
Frankfurt und Manchester wurde uns die Aufführung ganz untersagt.
Dabei ist der einzige ''Skandal'', wie unglaublich fein und souverän
die jungen Darsteller ihre Rollen spielen. Wir alle freuen uns sehr
über diesen mutigen Preis!"



Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, in welcher Weise Milo
Rau die Umsetzung dieses schwierigen Themas gelungen ist: "Den
belgischen Mädchenmörder und Sadisten Marc Dutroux zum Gegenstand
eines Theaterstücks zu machen und dafür überwiegend Kinder auf die
Bühne zu stellen, ist in der Tat eine Kühnheit. Herz und Verstand
erwarten in so einem Fall schweres dokumentarisches Geschütz. Aber
der Schweizer Milo Rau verarbeitet den Stoff mit einer Leichtigkeit,
die jedes Publikum in ihren Bann zieht. Rau macht das Ungeheuerliche
zwar nicht erträglich, aber er macht es erzählbar, und er stellt
dabei grundsätzliche Fragen nach der Gewaltstruktur zwischen
Minderjährigen und Erwachsenen. So feiern Raus ''Five Easy Pieces'',
was die Dutrouxs dieser Welt vernichten wollen: kindliche Weisheit,
kindlichen Willen, kindlichen Trotz."

Unter dem Motto "Starke Stücke" zeigt 3sat vier herausragende
Inszenierungen vom diesjährigen Theatertreffen in seinem Programm.
Nachdem "Drei Schwestern" und "Traurige Zauberer" bereits am 6. und
13. Mai ausgestrahlt wurden, zeigt 3sat am Samstag, 20. Mai, um 20.15
Uhr, mit "89/90" vom Schauspiel Leipzig eine weitere Aufzeichnung vom
Berliner Theatertreffen; im Herbst 2017 folgt "Die Räuber" vom
Münchner Residenztheater.

Seit 1997 vergibt 3sat als Medienpartner des Berliner
Theatertreffens jährlich den 3sat-Preis für eine künstlerisch
innovative Leistung an eine oder einen oder mehrere Künstlerinnen und
Künstler aus dem Kreis der eingeladenen Ensembles. Bisherige
Preisträger waren unter anderen Herbert Fritsch, Sandra Hüller und
Christoph Schlingensief.

Weitere Informationen zum Theatertreffen: http://ly.zdf.de/596/.

Ansprechpartnerin: Jessica Zobel, Telefon: 06131 - 70-16293;
Presse-Desk, Telefon: 06131 - 70-12108, pressedesk@zdf.de.

Fotos zum 3sat-Programm zum Theatertreffen sind erhältlich über
ZDF Presse und Information, Telefon: 06131 - 70-16100, oder über
https://presseportal.zdf.de/presse/theatertreffen.



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