Seine Heiligsprechung löste in den Wirren der Reformation heftige 
Kontroversen aus, die von Martin Luther persönlich befeuert wurden. 
Rund 500 Jahre später ist Bischof Benno Protagonist der Ausstellung 
»EIN SCHATZ NICHT VON GOLD. Benno von Meißen - Sachsens erster 
Heiliger« auf der Al ...

11.05.2017

»Ein Schatz nicht von Gold«: Ausstellung über Benno von Meißen eröffnet auf der Albrechtsburg (FOTO)



Seine Heiligsprechung löste in den Wirren der Reformation heftige
Kontroversen aus, die von Martin Luther persönlich befeuert wurden.
Rund 500 Jahre später ist Bischof Benno Protagonist der Ausstellung
»EIN SCHATZ NICHT VON GOLD. Benno von Meißen - Sachsens erster
Heiliger« auf der Albrechtsburg Meissen. Vom 12. Mai bis 5. November
führt die Bennoschau ihre Besucher durch 1.000 Jahre Kulturgeschichte
und ermöglicht neue Perspektiven auf das laufende Reformationsjahr.

Benno von Meißen: Heiliger? Abgott? Teufel?

Es ist eine Geschichte von Macht, Glaube und Streit: Das Wirken
des ersten Heiligen Sachsens bewegt die Menschen in Mitteleuropa seit
Jahrhunderten. Bereits im 13. Jahrhundert wurde Benno von Meißen
(gestorben um 1106) aufgrund der ihm nachgesagten Wunder verehrt.
Seine im Jahr 1523 vor allem auf Initiative von Herzog Georg von
Sachsen erfolgte Heiligsprechung durch Papst Hadrian VI. fiel mitten
in die Wirren der Reformation.

Martin Luther, welcher der Fürbitte von Heiligen mehr als kritisch
gegenüber stand, verfasste sogar eine Streitschrift gegen die
Erhebung Bennos. Damit beeinflusste er die reichsweite Kontroverse
über die Verehrung von Heiligen maßgeblich. Ein Originalexemplar der
Streitschrift »Widder den newen Abgott vnd allten Teuffel der zu
Meyssen sol erhaben werden« (1524) stellt die Sächsische
Landesbibliothek der Bennoschau zur Verfügung. »In der Ausstellung
zeigen wir, wie sehr die Geschichte des Heiligen polarisierte. Benno
von Meißen wurde nicht nur von seinen Anhängern, sondern auch von
seinen Gegnern politisch vereinnahmt und symbolisch überhöht. Wie
stehen wir heute zu Benno, zu Heiligen und deren kultischer
Verehrung? Was ist der wahre Schatz der Kirche?«, erklärt Kuratorin
Claudia Kunde den Hintergrund von »Ein Schatz nicht von Gold«.



Reliquien kehren nach Meißen zurück

Symbolhaftes Zeichen für die Einführung der Reformation in Meißen
1539 war die Zerstörung des Bennograbes. Bennos Reliquien wurden über
Stolpen und Wurzen 1576 nach München gerettet und die Bennoverehrung
damit auf Jahrhunderte mit den Wittelsbachern und Bayern verbunden.
Im Kontext der Gegenreformation wurde der einstige Bischof 1580 zum
Stadtpatron Münchens und Landespatron Bayerns ernannt. Die »Rückkehr«
des Heiligen nach Sachsen erfolgte erst mit der Wiederbelebung des
Katholizismus im 18. Jahrhundert. Heute ist er Schutzpatron des
Bistums Dresden-Meißen.

Anlässlich der Sonderausstellung auf der Albrechtsburg Meissen
kehren bedeutende Reliquien Bennos auf den Meißner Burgberg zurück.
Der Münchener Dom Zu Unserer Lieben Frau stellt neben dem Hirtenstab
auch die silbervergoldete Büste vom Bennoreliquiar zur Verfügung.
Darüber hinaus wird die seit dem Mittelalter als Bennorelique
verehrte Mitra aus der nach ihm benannten Kapelle in der Dresdner
Kathedrale Ss. Trinitatis (Hofkirche) an der historischen
Wirkungsstätte des Bischofs ausgestellt.

Zu den wichtigsten Exponaten der Sonderausstellung zählt auch der
Schildhalter vom Portal der Begräbniskapelle Herzog Georgs von
Sachsen im Meißner Dom (um 1520/21), das vom Metropolitan Museum of
Art in New York zur Verfügung gestellt wird. Aus der römischen Kirche
Santa Maria dell''Anima fand außerdem das 1618 entstandene Gemälde
»Fischwunder des heiligen Benno« (Carlo Saraceni, Rom) seinen Weg in
die Ausstellungsräume.

Meißner Burgberg: Authentischer Ort der Geschichte Bennos

»Die Ausstellung präsentieren wir ganz bewusst auf der
Albrechtsburg Meissen in direkter Nachbarschaft zum Meißner Dom. Der
Meißner Burgberg ist der authentische Ort der Geschichte um Sachsens
ersten Heiligen. Hier wirkte Benno, hier ist er begraben worden, und
hier spielten sich auch wichtige Ereignisse in den Jahrhunderten nach
Benno ab, vor allem während der Reformation«, weist Dr. Christian
Striefler, Initiator von »Ein Schatz nicht von Gold« und
Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen
gGmbH, auf den historischen Ausstellungsort hin.

Die Albrechtsburg Meissen ist ein Ort der Superlative und steht
als »Wiege Sachsens« wie kein anderes Schloss für die mehr als 1.000
Jahre alte Kulturhistorie des Bundeslandes. Die Geschichte Bennos
hängt auf das Engste mit der Albrechtsburg sowie dem Meißner Dom
zusammen. Auf 400 Quadratmetern präsentiert nun zum ersten Mal eine
groß angelegte kulturhistorische Ausstellung die Geschichte des
ersten Heiligen Sachsens. Circa 210 Kunstwerke von 43 nationalen wie
internationalen Leihgebern werden in den sechs Ausstellungsräumen
inszeniert. Multimediastationen erleichtern den Zugang zu diesem
komplexen Thema für ein breites Publikum.

Bennos Bedeutung im Hier und Jetzt

»Benno finden wir heute - über 900 Jahre nach seinem Tod -
allerorten. Wir hier in Meißen begegnen täglich den Spuren, die er in
Kunst, Kultur, Architektur, aber auch in den Köpfen der Menschen
hinterlassen hat. Im näheren und weiteren Umfeld der Albrechtsburg
ist Benno Namensgeber für verschiedenste Institutionen. Schulen,
Apotheken, ein Verlag, soziale Einrichtungen tragen seinen Namen. Für
das Bistum Dresden-Meißen ist er Hauptpatron, für München und Bayern
Schutzheiliger«, verweist Uwe Michel, Schlossleiter und
Ausstellungsleiter auf die Präsenz Bennos im heutigen Deutschland.
»Es ist nun Zeit, den Ort näher zu betrachten, an dem die spannende
Geschichte von Bischof Benno und seinem Mythos ihren Anfang nahm: die
Albrechtsburg Meissen und den Dom auf dem Meißner Burgberg.«

Bis zum 5. November haben Besucher Zeit, sich insbesondere auch
anlässlich von 500 Jahren Reformation auf die Spuren des ersten
heiligen Sachsen zu begeben. »Die Ausstellung haben wir bewusst als
Kontrapunkt gegen den üblichen Reigen der Reformationsausstellungen
gesetzt. Es war uns wichtig, am Beispiel Bennos zu zeigen, wie
wichtig Symbolpolitik in der Geschichte - nicht nur in der Zeit der
Reformation - war und noch immer ist«, erklärt Dr. Christian
Striefler.

Weitere Informationen zur Ausstellung »EIN SCHATZ NICHT VON GOLD.
Benno von Meißen - Sachsens erster Heiliger« gibt es auf der Webseite
zur Bennoschau unter https://benno.schloesserland-sachsen.de/.



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