Köln. Der Münsteraner Kirchenrechts-Professor Thomas 
Schüller wirft dem früheren Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim 
Meisner, wegen seines Verhaltens gegenüber Papst Franziskus 
Abtrünnigkeit  vor. "Der öffentliche Versuch Meisners und dreier 
weiterer Kardinäle, den Papst  mit Bran ...

05.12.2016

Kölner Stadt-Anzeiger: Kirchenrechtler Schüller wirft Kardinal Meisner Abtrünnigkeit und Illoyalität gegenüber dem Papst vor Kritik des früheren Kölner Erzbischofs "hat fast etwas Tragisches"


Köln. Der Münsteraner Kirchenrechts-Professor Thomas
Schüller wirft dem früheren Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim
Meisner, wegen seines Verhaltens gegenüber Papst Franziskus
Abtrünnigkeit vor. "Der öffentliche Versuch Meisners und dreier
weiterer Kardinäle, den Papst mit Brandbriefen unter Druck zu
setzen, ist ein Akt der Illoyalität. So etwas gehört sich für keinen
katholischen Christen, geschweige denn für Kardinäle, die dem Papst
Gehorsam ''bis aufs Blut'' versprochen haben", sagte Schüller dem
"Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). Trotzdem könne der
82-Jährige "ruhig schlafen". Nicht jeder Dissens mit dem Papst führe
zur Degradierung, obwohl sie kirchenrechtlich ohne weiteres möglich
wäre, so Schüller. "Der Papst ist frei, Kardinäle zu ernennen und
abzuberufen."

Meisners Vorgehen hat nach Ansicht des Experten "fast etwas
Tragisches": Der Kardinal, der zeit seines Lebens allergrößten Wert
auf Ãœbereinstimmung mit dem jeweiligen Papst gelegt habe, "begibt
sich jetzt selbst in die Rolle eines Abtrünnigen". Der seit 2014
emeritierte Kölner Erzbischof hatte Franziskus schriftlich zur
Klärung der Frage aufgefordert, ob wiederverheiratete Geschiedene
künftig zur Kommunion gehen dürfen. Das Schreiben wurde durch
Medienberichte öffentlich. Nach der Familiensynode von 2015 hatte der
Papst eine Offenheit in der strittigen Frage der Kommunion für
wiederverheirate Geschiedene angedeutet. "Franziskus fordert die
Seelsorger auf, sich die individuelle Situation anzuschauen, statt
die Nase ins kirchliche Gesetzbuch zu stecken. Für Menschen, die nur
in Schwarz-Weiß-Kategorien denken können, ist das vielleicht eine
intellektuelle Herausforderung, die sie nicht leisten können oder
wollen", sagte Schüller. Der Kirchenrechtler fügte aber auch hinzu,


dass der Papst mittelfristig besser beraten, "wenn er klarere Regeln
für all die vielen Katholiken aufstellen würde, die - wie es
kirchenamtlich so schön heißt - ''in irregulären Situationen'' leben."
Briefe mit vergifteten Fragen seien aber die wohl ungünstigste Form
einer Beratung, allemal für Kardinäle, sagte Schüller.



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