Wien/Mannheim, 17. März 2016: Die für Finanzanlagen verantwortlichen Manager in deutschen Unternehmen befürchten, dass das Zinsniveau auch auf längere Sicht weiter sinken wird: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) von 201 befragten Unternehmens-Treasurern rechnet damit, dass der 3-Monats-Euribor bi ...

17.03.2016

Unternehmens-Treasurer erwarten weitere Talfahrt der Zinsen und sorgen sich um die europäische Wirtschaft


Wien/Mannheim, 17. März 2016: Die für Finanzanlagen verantwortlichen Manager in deutschen Unternehmen befürchten, dass das Zinsniveau auch auf längere Sicht weiter sinken wird: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) von 201 befragten Unternehmens-Treasurern rechnet damit, dass der 3-Monats-Euribor bis Ende 2017 von derzeit -0,2 auf -0,5 Prozent oder noch tiefer sinken wird – in einer entsprechenden Vorjahresumfrage rechneten nur 36 Prozent mit einem längerfristig negativen Interbankenzinssatz für den Euroraum. 35 Prozent der befragten Treasurer erwarten einen Zins von bis zu -0,5 Prozent (im Vorjahr 26 Prozent), 16 Prozent (Vorjahr: 9 Prozent) rechnen sogar mit einem Zins von bis zu -1 Prozent. Nur noch 22 Prozent (Vorjahr: 31 Prozent) erwarten einen 3-Monats-Euribor im Bereich von 0 Prozent. Dies ist ein zentrales Ergebnis der aktuellen Umfrage von Schwabe, Ley und Greiner im Vorfeld des Finanzsymposiums in Mannheim (20.-22. April 2016). Die Mehrheit der 201 teilnehmenden Unternehmens-Treasurer hat leitende Funktionen in großen Unternehmen, die über 500 Millionen Euro Umsatz erzielen.

Die Negativzinsen beunruhigen die Finanzverantwortlichen in Unternehmen und sind daher ein zentrales Thema des diesjährigen Finanzsymposiums. „Die Geldpolitik der EZB hat tiefe Spuren hinterlassen. Für durchschnittliche Guthaben ab etwa 5 Millionen Euro werden derzeit bereits Strafzinsen in Höhe von -0,3 bis -0,5 Prozent im Jahr berechnet. Und wenn die Unternehmen variabel verzinste Kredite in Anspruch nehmen, können sie noch höhere Kreditmargen als eigentlich vereinbart zahlen, weil selbst bei einem negativen Basiszinssatz die Kreditmarge auf einem Zinssatz von mindestens 0 Prozent berechnet wird “, so Georg Ehrhart, Partner von Schwabe, Ley und Greiner.

Steigende Konjunktursorgen und unterschiedliche Erwartungen an den Dollarkurs

Deutlich pessimistischer als in der letztjährigen Umfrage sind die Unternehmens-Treasurer in Bezug auf die Entwicklung der europäischen Wirtschaft: 43 Prozent befürchten, dass sich die Lage der europäischen Wirtschaft im nächsten Jahr verschlechtern wird – damit hat sich der Anteil der Pessimisten nach 21 Prozent im Vorjahr verdoppelt. 33 Prozent (Vorjahr: 32 Prozent) gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Nur noch 24 Prozent - nach 47 Prozent im Vorjahr - rechnen damit, dass es Europa im kommenden Jahr wirtschaftlich besser gehen wird.



Die Treasurer wurden darüber hinaus gefragt, welche Entwicklung des Euros zum US-Dollar sie bis Ende 2017 erwarten. Zum Zeitpunkt der Umfrage lag der Euro/US-Dollar-Kurs bei 1,10 (im Mai 2015 bei 1,05). Zwar gehen 42 Prozent (43 Prozent im Vorjahr) der Befragten davon aus, dass der Euro in eineinhalb Jahren Parität erreicht oder sogar unter 1,0 liegen wird. Doch immerhin 31 Prozent (Vorjahr: 21 Prozent) rechnen mit einem Kurs von 1,20 Euro und sogar noch darüber. 28 Prozent erwarten ihn auch weiterhin in einem Bereich von 1,10 US-Dollar (Vorjahr 36 Prozent).

Unternehmenserträge vielfach unabhängig von Wechselkursentwicklung

Erstmals befragten Schwabe, Ley & Greiner die Treasurer auch nach den konkreten Auswirkungen der Kursschwankungen auf ihre Erträge. Auf die entsprechende Frage erklärten 74 Prozent der Befragten, der Euro/US-Dollar-Wechselkurs habe keine oder nur geringfügige Auswirkungen auf die eigene Rohmarge (Umsatz minus Wareneinsatz). Immerhin ein knappes Viertel (24 Prozent) der Unternehmen sieht allerdings wesentliche bis starke Einflüsse auf die Rohmarge. „Dass drei Viertel der deutschen Unternehmen trotz hoher Exportquoten gelassen auf die Wechselkursentwicklung blicken können, belegt ihre hohe Wertschöpfung und starke Marktstellung. Offenkundig können viele von ihnen Preissteigerungen an ihre Kunden weitergeben“, kommentiert Ehrhart.




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