Das Erste: "Menschen bei Maischberger"
am Dienstag, 22. Oktober 2013, um 22.45 Uhr
(ots) - Das Thema:
"Das wird nicht erstattet!" - Immer Ärger mit der Krankenkasse?
Gäste:
Simone, Ingo und Romy Köhler (Eltern mit Pflegetochter)
Rolf-Dieter Krause (ARD-Korrespondent Brüssel)
Michael Juhnke (wegen Muskelschwund im Rollstuhl)
Ines Verspohl (Sozialverband VdK)
Jens Spahn (CDU, Gesundheitspolitischer Sprecher)
Florian Lanz (Pressesprecher GKV-Spitzenverband)
Simone, Ingo und Romy Köhler
Die Eltern von drei Kindern nahmen vor fünf Jahren Romy, ein schwer
krankes Baby, zu sich. Die Lebenserwartung war gering. Da Romy mit
einer Zwerchfelllähmung geboren wurde, musste sie permanent an ein
Beatmungsgerät angeschlossen werden. Womit die Familie nicht
gerechnet hatte, war der Widerstand der Krankenkasse. "Es ist
eigentlich immer ein Kampf", sagte Simone Köhler. Lebenswichtige
Hilfsmittel oder Medikamente müssen immer wieder begründet werden.
Die Familie fühlt sich unter Druck gesetzt und hat den Eindruck, die
Kasse wolle ihr Pflegekind wegen der Kosten loswerden. Heute ist Romy
sechs Jahre alt und kommt nächstes Jahr in die Schule.
Rolf-Dieter Krause
"Die Krankenkassen verraten ihre Mitglieder", sagt der langjährige
Leiter des ARD-Studios in Brüssel. Er klagt gegen seine Krankenkasse,
die sich weigerte, die Behandlung seiner schwer krebskranken Frau zu
übernehmen. Rolf-Dieter Krause wirft der Kasse "kalte Bürokratie"
vor: "Sie will vermeiden, Geld auszugeben, und interessiert sich
nicht für den Zustand eines Patienten." Die Politik trage dabei
Verantwortung für dieses "unsolidarische System", weil sie die
Krankenkassen in den Wettbewerb gedrängt habe. "Die Kassen können
aber wirtschaftlich nur erfolgreich sein, indem sie Geld sparen, also
Leistungen verweigern", beklagt der bekannte ARD-Korrespondent.
Michael Juhnke
"Meine Krankenkasse hat mir deutlich zu verstehen gegeben, dass ich
zu teuer geworden bin. Man wollte mich zu einem Wechsel bewegen",
erzählt Michael Juhnke. Seit seiner Geburt leidet der 53-Jährige an
schmerzvollem Muskelschwund und sitzt seit zehn Jahren im Rollstuhl.
Als die Versicherung den Schwerbehinderten in der Pflegestufe
herabsetzen wollte, klagte Juhnke - und gewann. Aktuell hat der
Hannoveraner Probleme damit, seinen aufwendigen Elektro-Rollstuhl,
den die Kasse zehn Jahre lang zahlte, zu behalten. Michael Juhnke ist
sich sicher: "Unterm Strich will man mich loswerden."
Ines Verspohl
"Immer mehr Leistungen werden von den Krankenkassen nicht bewilligt,"
sagt die Referentin für Gesundheit und Pflege beim Sozialverband VdK.
Für Ines Verspohl ist nicht nachvollziehbar, warum Gesetzliche
Krankenkassen wie Unternehmen wirtschaften müssen. "Denn es bedeutet,
dass sie ihre Ausgaben für teure Patienten senken. Wir fordern, dass
Krankenkassen sich nach dem Interesse der Mitglieder ausrichten und
nicht nach Profit."
Jens Spahn
"Wir haben das beste Gesundheitssystem der Welt und es wird jeden Tag
besser", sagt der Unionspolitiker. "Auch neueste Behandlungsmethoden
werden den Patienten angeboten." Der Eindruck, dass Beitragszahler
immer mehr selbst für Therapien aufkommen müssen, sei falsch. "Die
Zuzahlungsraten sind rückläufig. Leistungen werden eher hinzugefügt
als herausgenommen", sagt der CDU-Gesundheitsexperte.
Florian Lanz
"Die Gesundheit der 70 Millionen Versicherten steht im Mittelpunkt
unseres Handelns", heißt es beim Spitzenverband der Gesetzlichen
Krankenkassen. Dass sie diesen Auftrag erfüllen, davon ist Florian
Lanz überzeugt. Einen Trend hin zu einer Gesundheitsversorgung, für
die der Patient immer häufiger selbst zahlen müsse, sieht er nicht.
Auch der Vorwurf, dass Kassen systematisch Alte und Kranke aus der
Versicherung drängten oder gar lebenswichtige Leistungen
verweigerten, sei falsch. Wenn es Ärger mit der Kasse gebe, seien das
Einzelfälle. Und ansonsten gelte: "Die Krankenkassen entscheiden nach
den Vorgaben der Politik."
"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der
ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH.
Redaktion: Hans-Georg Kellner und Carsten Wiese
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Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900 3876, E-Mail: agnes.toellner(at)DasErste.de
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Datum: 18.10.2013 - 15:20 Uhr
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