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Medientage München 2013: Evolution der TV-Agenda: Konvergenz erfordert neue Marktbetrachtungen

ID: 964952

(ots) - Unter dem Titel "Die TV-Agenda: Die
Evolution der Märkte und die Folgen - Angebote, Wettbewerb,
Rahmenbedingungen?" wagten Vertreter privater Rundfunkunternehmen
sowie aus Wissenschaft und Politik gestern Nachmittag auf den
Medientagen München eine Positionsbestimmung der Branche und
diskutierten beim Panel des Verbandes Privater Rundfunk und
Telemedien e.V. (VPRT) die Auswirkungen der Medienkonvergenz auf die
Märkte. "Unser Branchenumfeld hat sich aufgrund des technologischen
Fortschritts in einen konvergenten Markt entwickelt. Wir haben die
Angebote, die Technik ist da und wir stellen uns dem Wettbewerb - das
macht aber auch neue Marktdefinitionen und -abgrenzungen notwendig",
stellte der VPRT-Vorstandsvorsitzende Dr. Tobias Schmid einleitend
fest. Das Thema Märkte sei für die gesamte Kultur- und
Kreativwirtschaft von großer Relevanz.

Der Verband führte mit einer Darstellung der aktuellen Trends in
der TV-Nutzung und Marktentwicklung in die Veranstaltung ein. "Die
Angebote der Sendeunternehmen stehen mit ihren Angeboten im Markt gut
dar, sehen sich jedoch einem immer höheren Wettbewerbsdruck
ausgesetzt: Neue Gatekeeper erschweren die Auffindbarkeit und
Refinanzierung der Angebote", fasste Frank Giersberg, Leiter
Marktentwicklung im VPRT, die Situation zusammen.

"Wir sind optimistisch und glauben, dass die Veränderungen große
Chancen für die Medienunternehmen bieten", befand auch Julian Geist,
Executive Vice President Corporate Office & Communications/Public
Affairs bei der ProSiebenSat.1 Media AG. Auch in Deutschland und auf
der europäischen Ebene müsse darüber nachgedacht werden, "wie es den
vor Ort agierenden Unternehmen möglich gemacht werden kann, im
Wettbewerb mit globalen Anbietern zu bestehen und etwa ein eigenes
Videoportal zu gründen. Medienpolitik muss als Wirtschaftspolitik




raus aus der Nische."

Neuerungen im Kartell- und Konzentrationsrecht forderte auch
Thomas Jarzombek, MdB: "Es muss eine nationale Plattform geben und
wir müssen die Märkte anders definieren", stellte er auch mit Blick
auf die Entscheidung des Kartellamtes zum gescheiterten
Videoplattformprojekt der privaten Sendeunternehmen fest. Auf die
Frage, wo das Problem beim Gesetzgeber und in der Politik adressiert
werden könnte, gab sich der Bundestagsabgeordnete ernüchtert: "Die
Strukturen der Länder in der Medienpolitik sind eine Katastrophe."
Sollte es zu einer großen Koalition kommen, müsste in einer
Föderalismuskommission über die Zuständigkeiten gesprochen werden.
Die Umsetzung der umfangreichen Ergebnisse der Enquete-Kommission
Internet und Digitale Gesellschaft sehe er auch als eine persönliche
Verpflichtung. "Man findet nicht mehr viele, die Spaß an der
Medienpolitik haben. Medien und Internetpolitik sind gemeinsam zu
denken", stellte Jarzombek grundsätzlich fest.

"Die Wettbewerbsbedingungen müssen für alle gleich oder zumindest
ähnlich sein", forderte Dr. Holger Enßlin, Vorstand Legal,
Regulatory, Distribution & Compliance bei Sky Deutschland. Die
aktuelle Regulierung aus der analogen Welt werde der aktuellen
Situation der Medienunternehmen keinesfalls gerecht, da immer mehr
Unternehmen auf dem Markt der Aufmerksamkeit der Kunden miteinander
konkurrieren. "Unter anderem bei den überholten Marktdefinitionen ist
der Gesetzgeber in der Verantwortung und müsse zu einem Umdenken zu
kommen", findet Enßlin und hat Hoffnung: "Die Medienpolitik ist
zeitweilig zu Gunsten der Netzpolitik in den letzten Jahr in den
Hintergrund gerückt. Seit etwa einem Jahr diskutieren wir wieder
etwas unaufgeregter."

Dr. Armin Jungbluth, Referatsleiter Wettbewerbs- und
Verbraucherpolitik aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und
Technologie, prognostizierte ein Zusammenwachsen der Werbemärkte:
"Dann werden sich die Probleme der Unternehmen relativieren." Die
Bestimmung der Märkte sei die schwierigste Aufgabe und aktuell sehe
er keinen Ansatzpunkt für Änderungen im Kartellrecht.
Marktveränderungen müssten allerdings bei den Definitionen der Märkte
berücksichtigt werden. Den Unternehmen stünden neuerliche
Projektanmeldungen offen. Grundsätzlich bestehe auch die Möglichkeit
der Marktbetrachtung durch die Monopolkommission, wenn ein
entsprechender Auftrag erteilt werde.

Aus der Sicht der Wissenschaft konstatierte Dr. Rupprecht Podszun
vom Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Patent-, Urheber- und
Wettbewerbsrecht der Universität Bayreuth: "Normalerweise haben
Branchen mit wenig Markterfolg kartellrechtliche Änderungswünsche",
die Situation der Medienunternehmen sei daher ein Novum. Systematisch
erscheinen ihm Sonderregeln in der wirtschaftspolitischen Regulierung
nicht sinnvoll.

Die betroffenen Unternehmen unterstrichen das Erfordernis einer
Wirtschafts- und Ordnungspolitik, um auch in Zukunft Wachstum zu
gewährleisten. Die von der Politik in Aussicht gestellte stärkere
Vernetzung der Querschnittsthemen besonders zwischen Bund und Ländern
sollte daher zügig angegangen werden.

Über den VPRT:

Der VPRT ist die Interessenvertretung der privaten Rundfunk- und
Telemedienunternehmen. Mit ihren TV-, Radio-, Online- und
Mobileangeboten bereichern seine rund 140 Mitglieder Deutschlands
Medienlandschaft durch Vielfalt, Kreativität und Innovation. Damit
das auch in der digitalen Welt so bleibt, müssen die regulatorischen,
technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Als
Wirtschaftsverband unterstützen wir unsere Unternehmen im Dialog mit
Politik und Marktpartnern beim Erreichen dieses Ziels - national und
auf EU-Ebene.



Pressekontakt:
Pressesprecher
Hartmut Schultz, Hartmut Schultz Kommunikation GmbH,
Tel.: 030/39880-101,
Email: schultz(at)schultz-kommunikation.de

Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V.

Stromstraße 1, 10555 Berlin
9-13 Rue Joseph II, B-1000 Bruxelles - Büro Brüssel

T | +49 30 3 98 80-0, F | +49 30 3 98 80-148
E | info(at)vprt.de
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Datum: 18.10.2013 - 13:30 Uhr
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