Globale Automobilzulieferer-Studie von Roland Berger und Lazard: Die Profitabilität hat sich auf hohem Niveau stabilisiert, gleichzeitig steigen die Risiken
(ots) -
- Ungeachtet der ungünstigen Marktsituation in Europa liegt die
durchschnittliche EBIT-Marge in der globalen
Automobilzuliefererindustrie unverändert bei 6,5 Prozent
- Während Zulieferer aus Europa und der NAFTA-Region
überdurchschnittliche Margen verzeichnen, hinken Wettbewerber aus
Japan weiter hinterher
- Antriebs- und Fahrwerksspezialisten arbeiten nach wie vor relativ
profitabel, während die Margen im Interieur-Bereich weiter schrumpfen
- Aussichten: Eine Zunahme des Geschäftsvolumens und stabile Margen
von rund 6 Prozent sind in den kommenden 2-3 Jahren möglich - die
Risiken für Automobilzulieferer nehmen jedoch erheblich zu
Die durchschnittliche Profitabilität der globalen
Automobilzuliefererindustrie stabilisiert sich mit Gewinnmargen von
6,5 Prozent in den Jahren 2012 und 2013 auf einem hohen Niveau.
Besonders profitabel sind Spezialisten für Fahrwerk, Antrieb und
Reifen. Im Interieur-Bereich gehen die Margen indes weiter zurück.
Für die kommenden Jahre sind die Branchenaussichten immer noch
positiv; stabile EBIT-Margen von ca. 6 Prozent scheinen realistisch.
Gleichzeitig wird das Geschäft aber immer komplexer. Die damit
verbundenen Risiken steigen unaufhaltsam und das setzt die Zulieferer
stark unter Druck. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der "Global
Automotive Supplier Study 2013" von Roland Berger Strategy
Consultants und Lazard.
Stabile Profitabilität auf hohem Niveau
"Die globale Automobilzuliefererindustrie hat ihre
durchschnittliche Profitabilität 2012 mit EBIT-Margen von 6,5 Prozent
auf hohem Niveau halten können und damit den Rekordwert von 2010 nur
knapp unterschritten", sagt Felix Mogge von Roland Berger Strategy
Consultants. Sofern im letzten Quartal dieses Jahres ein größerer
Einbruch ausbleibt, dürften die Gewinnmargen auch 2013 unverändert
hoch bleiben. "Angesichts der aktuellen Herausforderungen,
insbesondere dem nach wie vor schwachen Absatzvolumen auf vielen
europäischen Märkten, ist das ein beachtliches Ergebnis", ergänzt Dr.
Eric Fellhauer von Lazard.
Haupttreiber dieser stabilen Lage sind die weltweit solide
Automobilproduktion und ein günstiger Segmentmix mit einem steigenden
Anteil von Premium-Fahrzeugen. Hinzu kommen Weiterentwicklungen bei
der Fahrzeugtechnologie, höhere Kapazitätsauslastungen in den
Zuliefererwerken weltweit und die moderate Entwicklung der
Rohstoffpreise.
Starke Unterschiede innerhalb der Zuliefererindustrie
Während Antriebs- und Fahrwerksspezialisten mit EBIT-Margen von
rund 7 Prozent weiterhin besonders profitabel sind, litten Zulieferer
mit Interieur-Schwerpunkt 2012 unter einem weiteren Rückgang. Ihre
Margen sanken auf 4,4 Prozent - ein Minus von 1,3 Prozentpunkten
gegenüber 2010. "Außerdem gibt es noch eine weitere klare Botschaft",
sagt Marcus Berret, Partner von Roland Berger Strategy Consultants.
"Unternehmen, die sich auf innovative Produkte konzentrieren,
erwirtschaften höhere Gewinne als Wettbewerber, die stärker
prozessorientiert sind."
Mit Blick auf die regionalen Unterschiede ist es Zulieferern aus
Europa und der NAFTA-Region gelungen, die hohe Profitabilität der
beiden Vorjahre aufrechtzuerhalten. Die Lage in Asien präsentiert
sich hingegen etwas uneinheitlicher: Japanische Zulieferer hielten
mit einer durchschnittlichen EBIT-Marge von 5,3 Prozent nicht
Schritt. Zulieferer aus China (8,8%) und Korea (7,2%) erzielten indes
mit die höchsten Margen. Doch der deutliche Rückgang um jeweils ca. 3
Prozent gegenüber 2010 belegt, dass der Wettbewerb rauer wird.
Stark variiert auch die Profitabilität der Unternehmen je nach
Größe.
Während weltweit die Margen kleiner Unternehmen mit einem
Jahresumsatz unter 1 Milliarde Euro gegenüber 2010 um 1,5 Prozent
gesunken sind, konnten sich große multinationale Konzerne auf dem
Niveau von 2010 behaupten. Dies zeigt, dass es für kleine Zulieferer
deutlich schwieriger geworden ist, den komplexen Anforderungen ihrer
Kunden z.B. in Bezug auf globale Engineering- und Lieferfähigkeit
profitabel gerecht zu werden.
Wachsendes Geschäftsvolumen, aber steigende Risiken und
Komplexität
Künftig werden Automobilzulieferer generell von der steigenden
Fahrzeugnachfrage, dem Wachstum des weltweiten
Automobilkomponentenmarkts und den Weiterentwicklungen vor allem bei
der Antriebs- und Fahrwerkstechnologie profitieren. Andererseits wird
eine zunehmende Anzahl von Risiken das Geschäftsklima für
Automobilzulieferer bestimmen: "Wir gehen davon aus, dass die
Komponentennachfrage in Europa schwach bleiben wird, und OEMs und vor
allem Zulieferer ihre Kapazitäten entsprechend anpassen werden
müssen", sagt Roland Berger-Partner Marcus Berret. "Dieser Trend wird
sich weiter beschleunigen, weil Autohersteller ihre Produktion
zunehmend in die Märkte verlagern, in denen die Fahrzeuge verkauft
werden. Das wird eurozentrischen Zulieferern in Zukunft große
Probleme bereiten."
Weitere Risikofaktoren sind unter anderem die stark gestiegene
Abhängigkeit vom chinesischen Automobilmarkt - der zunehmende
Anzeichen von Reife aufweist - und der wachsende Druck für
Zulieferer, Teile weltweit zu entwickeln und herzustellen. Dadurch
wird die Führung kleiner und mittlerer Betriebe viel komplexer. Hinzu
kommen die wachsende Abhängigkeit der Zulieferer von wenigen
Großprojekten sowie der anhaltende Druck der OEMs auf die Preise bei
gleichzeitiger Verschlechterung der wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen.
Zulieferer sollten daher alle potenziellen Risiken sehr genau im
Blick behalten und rasch die richtigen strategischen
Schlussfolgerungen ziehen. In einem Geschäftsklima, das durch höhere
Risiken und Unsicherheiten geprägt ist, können Zulieferer, die
falsche strategische Entscheidungen treffen, in den kommenden 2-3
Jahren ihre Wettbewerbsfähigkeit einbüßen.
Die Studie können Sie kostenlos herunterladen unter:
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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit rund 2.700 Mitarbeitern
und 51 Büros in 36 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem
Weltmarkt aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 250 Partnern.
Lazard [NYSE: LAZ] ist eine der weltweit führenden Financial
Advisory und Asset Management Firmen und an 40 Standorten in 26
Ländern in Nordamerika, Europa, Asien, Australien sowie Zentral- und
Südamerika tätig. Die Geschichte von Lazard reicht bis 1848 zurück.
Heute bietet Lazard Beratung in den Bereichen M&A, Strategie,
Restrukturierung und Kapitalstruktur, Kapitalerhöhung und Corporate
Finance sowie Asset Management-Dienstleistungen für Unternehmen,
Partnerschaften, Institutionen, Regierungen und Privatpersonen. Mehr
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Datum: 09.09.2013 - 15:25 Uhr
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