ARD-KONTRASTE Missbrauchsbeauftragter der Bundesregierung ermahnt Katholische Kirche
(ots) - Rörig: "Widerstände gegen die Aufarbeitung müssen
überwunden werden" - Kirche sucht weiter nach einem neuen
Forschungspartner
Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung hat die Katholische
Kirche aufgefordert, die angekündigte Studie zu den Missbrauchsfällen
in den eigenen Reihen nicht weiter zu verzögern. "Die Widerstände,
die es noch gegen die Aufarbeitung gibt, müssen überwunden werden",
sagte Johannes-Wilhelm Rörig dem ARD-Magazin "Kontraste" (Donnerstag,
21.45 Uhr). "Alle Bischöfe, alle Diözesen müssen sich darüber im
Klaren sein, dass es keine Alternative zu einer umfassenden,
systematischen Aufarbeitung gibt." Nur so könne die Kirche das
Vertrauen zurückgewinnen, das sie durch die Skandale verloren habe.
Nachdem die Katholische Kirche 2010 mit etlichen Fällen von
sexuellem Missbrauch in die Schlagzeilen geriet, hatte sie eine groß
angelegte Studie angekündigt, die das Thema umfassend aufarbeiten
sollte. Anfang dieses Jahres kündigte sie jedoch den Vertrag mit dem
Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen. Die Deutsche
Bischofskonferenz teilte dem ARD-Magazin mit, es werde noch immer ein
Nachfolger gesucht: "Wir sind auf einem guten Weg, einen neuen
Partner zu finden." Einen neuen Zeitplan für die Forschungsarbeit
nannte die Bischofskonferenz jedoch nicht.
Rörig erneuerte zudem seine Forderung, nach den Wahlen eine
unabhängige Kommission zu installieren, die dem sexuellen Missbrauch
auch über die Katholische Kirche hinaus nachgeht. "Die Aufarbeitung
von sexuellem Missbrauch in der Bundesrepublik Deutschland ist auch
eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe", sagte Rörig. Diese Kommission
solle "Betroffene anhören und alle Tatorte des Missbrauchs
untersuchen". Die Ergebnisse sollten veröffentlicht werden.
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP)
hatte eine solche Kommission zuletzt abgelehnt. Sie verwies auf die
Ergebnisse eines Runden Tischs gegen sexuellen Kindesmissbrauch und
einen millionenschweren Opferfonds. Rörig wiederum hatte die
Bundesregierung wiederholt dafür kritisiert, zu wenig zu tun.
Pressekontakt:
ARD-Magazin "Kontraste": 030/97993-22800
E-Mail: ard-kontraste-vorab(at)rbb-online.de
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Datum: 15.08.2013 - 15:49 Uhr
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