paginaNet GmbH: „Betriebs- und Kundendaten besser nicht in Cloud-Lösungen speichern“
Aus Anlass der aktuellen Spionage-Enthüllungen weist die paginaNet GmbH, Anbieter von MIS-Systemen für die Druckindustrie, auf die Risiken und Einschränkungen bei der Nutzung von Cloud-Lösungen hin. Wie der Geschäftsführer des Dortmunder Unternehmens, Sebastian Weyer, deutlich macht, könne die - auch von zahlreichen MIS-Anbietern propagierte Variante - erhebliche Schwierigkeiten bei Kundendatenschutz, Einforderung von Schutzrechten sowie Rechtsicherheit auslösen. Dies gelte insbesondere, wenn sich die Cloud außerhalb von Deutschland befinde. Hinzu käme, dass der Zugriff auf die Daten aufgrund fehlender Bandbreiten heute häufig gar nicht verlässlich möglich sei. Die paginaNet GmbH, die in Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland rund 500 Kunden betreut, regelt die Datenverwaltung bislang ausschließlich über Inhouse-Lösungen. Der Zugriff von außen erfolgt über VPN-Verbindungen. In Kombination mit einem Terminal-Server sei dies eine schnelle und sichere Lösung.
(IINews) - Der IT-Dienstleister für die Druckindustrie sieht sich in seinen Vorbehalten gegenüber der Cloud durch Gespräche mit Unternehmen und Juristen, aber auch durch Aussagen des Bundesbeauftragten für den Datenschutz, Peter Schaar, bestätigt. Im Zusammenhang mit den Lausch- und Spähangriffen des englischen und amerikanischen Geheimdienstes hatte dieser unter anderem im ZDF darauf hingewiesen, dass sich Unternehmen gut überlegen sollten, Daten in der Cloud zu speichern, jedenfalls soweit sich diese Cloud außerhalb von Deutschland befindet.
Weyer: „Unternehmen, die nach einem Ausflug zur Cloud wieder zur alten Inhouse Server-Lösung zurückkehren, haben uns geschildert, welche Sorgen die entsprechenden Varianten bei ihnen auslösten.“ So berichtete ein Unternehmen, dass die Firmen-Daten zunächst in Deutschland hinterlegt, später allerdings wohl ins Ausland transferiert worden seien. Es sei so ständig die Angst vorhanden gewesen, dass der Zugriff gekappt werden könne.
Rechtliche Kritik
Die Frage, in welchem Land die Daten gespeichert sind, bringt inzwischen auch mehr und mehr Anwälte gegen die Cloud-Lösung auf. Die Auftragsdatenverwaltung, also die Verarbeitung und Speicherung von Daten Dritter, setze laut deutschem Gesetz voraus, dass der Auftragnehmer jederzeit Herr über die Daten sei und die wiederum beim eingesetzten Dienstleister jederzeit überwacht werden könnten. Die Übermittlung von Daten in Länder außerhalb der EU sei so überaus problematisch und in vielen Fällen ohne ausdrückliche Zustimmung des Betroffenen nicht zulässig. Hinzu komme, so die Juristen, dass die Durchsetzung von geistigen und gewerblichen Schutzrechten schwierig sein könnte, schließlich gelte immer das Recht des Landes, in das die Daten ausgelagert sind.
Verfügbarkeit
Ein Risiko der Cloud-Lösung stellt nach Meinung der PaginaNet GmbH auch die Datenverfügbarkeit sowie die Geschwindigkeit der Datenübermittlung dar. Beispiele aus der Praxis zeigten, dass vor allem bei geringen Bandbreiten oder Schwankungen die Bearbeitung von Angeboten und Aufträgen zum Teil nur sehr schwer möglich sei. Dies gelte insbesondere dann, wenn viele Anwender gleichzeitig auf die Daten in der Cloud zugreifen würden, dafür aber womöglich nur eine Leitung zur Verfügung stehe. Weyer: „Unsere Erfahrungen mit Kunden zeigen, dass die Cloud Lösung sehr gewöhnungsbedürftig sein kann, da durch die Internetverbindung Daten nur zeitverzögert einzugeben sind. Mit solchen Nachteilen muss dann im ganzen Unternehmen gearbeitet werden, ganz unabhängig davon, ob der Vorteil des Zugriffs von überall genutzt wird oder nicht.“
Unterm Strich seien so viele Unternehmen aus Sicherheitsgründen und aus Anwendungsgründen wieder froh, eine klassische Desktop-Lösung anzuwenden.
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Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Die PaginaNet GmbH ist ein führender Dienstleister für Management-Informationssysteme in Druck- und Medienunternehmen. Die Software-Pakete der Pagina-Familie sind heute in mehr als 500 Druck- und Medien-Betrieben des deutschsprachigen Raumes installiert. 2009 als Management Buy-Out von den Beratungsgesellschaften der Landesverbände der Druckindustrie in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bzw. dem Softwarebüro Dohmann gegründet, bietet das Unternehmen umfängliche und kompetente Beratung bei der Prozessoptimierung, der IT-gestützten Kalkulation, Angebotserstellung, Produktionslaufsteuerung sowie der Anbindung und Nutzung von Zukunftsthemen wie Digitaldruck, JDF oder Web-to-Print. Des Weiteren ist das Unternehmen für die Weiterentwicklung, den Vertrieb, die Implementierung und die Kundenbetreuung der MIS-Software pagina|net sowie aller ihrer Vorgängerprodukte zuständig.
Jürgen Rönsch, Press & More
Mobil: 0177 5919681
roensch(at)pressandmore.de
Diese Pressemitteilung kann unter www.pressandmore.de, Bereich Pressecenter, elektronisch abgerufen werden.
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Datum: 15.07.2013 - 21:25 Uhr
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