Alibi-Preisverleihung für Adidas / Sportartikelriese erhält Sustainability Award
(ots) - Das Investmentunternehmen RobecoSAM verleiht heute
seinen Nachhaltigkeitspreis an die Adidas AG. Ungeachtet der
miserablen Arbeitsbedingungen und Hungerlöhnen für die NäherInnen in
den Zulieferfabriken des Sportartikelherstellers. Von der
Auszeichnung profitieren Adidas und RobecoSAM gleichermaßen -
nachhaltig ausgerichtete InvestorInnen und die ArbeiterInnen weltweit
bleiben auf der Strecke.
Anlässlich der am heutigen Donnerstagabend in der Alten Oper
Frankfurt stattfindenden Verleihung des RobecoSAM Sustainability
Awards an die Adidas AG kritisiert die entwicklungspolitische
Organisation Christliche Initiative Romero, dass sowohl der
Preisverleiher als auch der Empfänger von wahrer sozialer
Nachhaltigkeit weit entfernt sind.
RobecoSAM gibt vor, nachhaltige Unternehmen zu identifizieren und
diese in Form von Anlageprodukten potenziellen InvestorInnen
anzubieten. Mit der Preisverleihung vergibt RobecoSAM an genau die
Unternehmen einen Preis, die es längst in den eigenen angeblich
nachhaltigen Finanzprodukten anbietet. Dadurch will RobecoSAM seine
Anlageprodukte aufwerten. "Dass Fondsanbieter und Preisverleiher
identisch sind, muss stutzig machen. Der Bock macht sich hier selbst
zum Gärtner", so Maik Pflaum, Referent für Arbeitsrechte bei der
Christlichen Initiative Romero (CIR). "Auch werden InvestorInnen, die
auf nachhaltige Produkte setzen, in die Irre geführt", so Pflaum
weiter.
Seit vielen Jahren kritisieren die CIR und die Kampagne für
Saubere Kleidung (CCC) die Adidas AG wegen regelmäßig wiederkehrender
Arbeitsrechtsverletzungen. Ein aktuelles Zeichen für Adidas
mangelhafte Unternehmensverantwortung ist die Weigerung, das Gebäude-
und Brandschutzabkommen für Bangladesch zu unterzeichnen. 50
Unternehmen, darunter H&M, Inditex (ZARA) und Puma, haben dies getan
- Adidas blockt ab. Und das, obwohl Katastrophen wie der Einsturz der
Fabrik Rana Plaza mit mehr als 1.100 Toten immer wieder vor Augen
führen, dass die Folgen fehlender Verantwortung für Sozialstandards
tödlich sein können. Adidas blockiert aber nicht nur, Adidas geht
sogar noch viel weiter: Ländern, die beabsichtigen, die Mindestlöhne
zu erhöhen - oder dies sogar tun -, wird mit einem Umzug in ein
anderes, billigeres Produktionsland gedroht. Die Folge ist die
Zahlung von Löhnen, die nicht ausreichen, um die elementarsten
Bedürfnisse der FabrikarbeiterInnen zu befriedigen. Oftmals bräuchte
es drei bis vier solcher Mindestlöhne, um den Grundbedarf einer
Durchschnittsfamilie abzudecken.
"Adidas mit einem Sustainability Award auszuzeichnen, der laut
RobecoSAM "Spitzenleistungen im Nachhaltigkeitsmanagement" honoriert,
spottet der Realität in den unzähligen Fabriken weltweit, in denen
Produkte für Adidas hergestellt werden. Die ausbeuterische und
skrupellose Wirtschaftsweise von Adidas hat mit Nachhaltigkeit nichts
zu tun", bringt es Maik Pflaum von der CIR auf den Punkt.
Bei Rückfragen zu dieser Pressemitteilung wenden Sie sich bitte an:
Maik Pflaum
Christliche Initiative Romero (CIR)
Büro Nürnberg
Burgstraße 1-3
90403 Nürnberg
Fon 09 11- 2 14 23 45
mobil 01 51 - 20 65 44 30
E-Mail pflaum(at)ci-romero.de
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Datum: 20.06.2013 - 09:56 Uhr
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