Westdeutsche Zeitung: Die Dominanz des neuen Meisters und ihre Schattenseite =
von Olaf Kupfer
(ots) - Dieser bayrische Titelgewinn am 28. Spieltag
hat seinen Ursprung in einer dramatischen Woche mit dem Anfangsdatum
12. Mai 2012. 2:5 verlor der FC Bayern das DFB-Pokalfinale gegen
Borussia Dortmund, die Republik sprach von einer Wachablösung. Sieben
Tage später ging die europäische Krone im bayrischen Fußball-Tempel
an Chelsea London. Viel Frust im für gewöhnlich erfolgstrunkenen
München, aus dem Ansporn in erstaunlichem Maß erwachsen ist. Dieser
Ansporn trägt den Rekordmeister durch eine Saison der Rekorde, ist
Basis für die Fokussierung des gesamten Personals auf den Erfolg -
und muss dem deutschen Fußball auch Sorge bereiten. Wer weiß, wie
sehr vorhandenes Geld für Unterschiede bürgen kann, der muss eine
neue bayrische Dominanz auf Jahre hinaus befürchten. "Ich kenne
keinen Fußball-Klub auf der Welt, der so gesund ist wie wir", hat
Präsident Uli Hoeneß gesagt und seine Wahrheit untermauert: 1,2
Milliarden Euro sei der Vereinswert, die Eigenkapitalquote liege bei
78 Prozent. Dass der FC Bayern mit diesen Möglichkeiten in dieser
Saison optimal umgegangen ist, ist ganz offensichtlich: Die
Entscheidung gegen den farblosen Manager Christian Nerlinger und für
den Impulsgeber Matthias Sammer hat sich als wertvoll erwiesen. Der
Kader wurde mit Perlen wie Dante, Mandzukic und Martinez verstärkt
und ist in Quantität wie Qualität der sicher beste, den je ein
Bundesligist ins Rennen geschickt hat. Zuletzt ist der Titel auch ein
Werk des Trainers Jupp Heynckes, der nicht nur stets Ausgleich
zwischen 26 Fußball-Diven schuf, sondern der Mannschaft auch ein
erkennbares und modernes Spielkonzept an die Hand gab. Letzteres
steht nun auf dem Prüfstand, weil Heynckes bald Geschichte und Pep
Guardiola tonangebend sein wird. Der Spanier ist kein Trainer, der
Gutes nur fortführen wird. Er bringt eine Philosophie mit, er will
prägen und ist damit natürlich Chance, aber noch viel mehr Risiko für
diesen Klub, der sich am 25. Mai dieses Jahres auf dem Höhepunkt
befinden könnte. Dann steigt das Champions League-Finale in London.
Drei bayrische Titel wären wahrlich ein belastendes Erbe für
Guardiola. Die Unsicherheit, die in seiner Inthronisierung liegt, ist
vielleicht eine der letzten Chancen für die Konkurrenz.
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Datum: 07.04.2013 - 19:49 Uhr
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